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Kommandoübergabe auf windiger Höhe

Erstellt von Mario Hübner, Trierischer Volksfreund | |   Bundeswehr  Startseite gerolstein.org
Bild: Mario Hübner, TV

Brigadegeneral Dieter MOSMANN bedankt sich bei Oberstleutnant Christian SOHNS für einen prima Job und überträgt das Kommando an Oberstleutnant Lars Thorsten DECKER

Ebenso, wie er seinen Start mit einer persönlichen Note versehen hatte, in dem er bei der offiziellen Amtsübernahme fernab des formalen Protokolls verkündete, dass er das Bataillon „mit großer Freude“ übernehme, so wurde es auch bei seiner offiziellen militärischen Verabschiedung persönlich, ja emotional: Kurz bevor Oberstleutnant Christian Sohns (47), genau drei Jahre, einen Monat und einen Tag Kommandeur in der Eifelkaserne auf Windiger Höhe, vor rund 500 angetretenen Soldaten und etwa 100 Ehrengästen auf dem Appellplatz die Befehlsgewalt über das IT-Bataillon 281 weitergab, unterstrich er noch einmal, dass diese Zeit „meine bisher schönste militärische Verwendung“ und „etwas ganz Besonderes“ war. Er dankte der Region für das „gelebte und aufrichtige Interesse“ am Bataillon, er dankte seinen Soldaten für den „tollen Einsatz“, und dass sie trotz schwieriger Rahmenbedingungen „stets loyal und vor allem mit Engagement und Herzblut mitgezogen“ hätten – und mit plötzlich stockender Stimme dankte er auch seiner Frau und seinen beiden Kindern, die ebenfalls anwesend waren, für die vielen Entbehrungen, die sie durch die räumliche Trennung (die Familie wohnt in Essen) und die Auslandseinsätze zu ertragen hatten: „Danke liebe Anke, lieber Yannik und liebe Hannah für euer Verständnis.“

Denn wie viele seiner Soldaten habe auch er Familenfeiern, Kindergeburtstage, Schulfeste verpasst und seiner Frau zugemutet, Haushalt und Erziehung weitgehend alleine zu meistern. Künftig, wenn er sich in Köln im Amt für Heeresentwicklung um das IT-Gerät der Truppe kümmert, und dann wieder fast jeden Tag zu Hause sei, werde er versuchen, es in dieser Hinsicht besser zu machen.

Doch das war es beileibe nicht an emotionalen Momenten bei dem normalerweise strikt militärisch-formell angelegten Zeremoniell. Als Wunschlied für seinen Abschied hatte er sich den Michael-Jackson-Hit „Heal the world“ (deutsch: Heile die Welt) ausgesucht. Und als das Heeresmusikkorps Koblenz es intonierte, so mancher Gast im Takt mitwippte und Sohns da vorne zum letzten Mal vor seiner Truppe stand, wurde deutlich: Der Titel war bewusst gewählt. Für den 47-jährigen Eifeler war sein Job als Kommandeur, der Truppen auf den Auslandseinsatz vorbereitet und sie letztlich auch dorthin  geschickt hat (420 während der vergangenen drei Jahre, er eingeschlossen), sein Beitrag, die Welt, wenn auch nicht zu heilen, so doch ein kleines Stück sicherer zu machen.

Und dann noch ein weiterer, unvorhergesehener emotionaler Moment: Denn plötzlich ließ die Truppe ihren scheidenden Kommandeur vortreten, um ihn auszuzeichnen. Zu seiner Überraschung und Freude verlieh sie ihm einen Orden: die Ehrennadel mit Silberkranz des IT-Bataillons 281. Denn er habe sich „stets für sein Bataillon stark gemacht“ und „dessen Ansehen in der Region nachhaltig positiv geprägt“ . Das verdiene besondere Wertschätzung.

Dass er seinen Job als Kommandeur der Gerolsteiner Spezialtruppe sehr gut gemeistert hat, attestierte ihm auch sein Vorgesetzter, Brigadegeneral Dieter Mosmann. Er sagte: „Ihnen war die Freude an der Aufgabe stets anzumerken. Sie haben das Bataillon bestens geführt und auch stets Füsorge für Ihre Soldaten an den Tag gelegt. Oberstleutnant Sohns: Auftrag voll erfüllt, hervorragend gemacht!“

Dem Nachfolger, Oberstleutnant im Generalstab Lars Thorsten Decker, bescheinigte er, hervorragend auf die neue Aufgabe vorbereitet zu sein. Der gebürtige Solinger sei „Fernmelder von der Pike auf“ und hat bereits selbst an zwei Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen. Brigadegeneral Mosmann überreichte dem 39-Jährigen, der noch diesen Monat 40 wird, die Truppenfahne und somit auch das Kommando über das IT Bataillon 281 und wünsche ihm „viel Freude und Fortune“.

Hier finden Sie den Originalbeitrag im Trierischen Volksfreund

Bild: Mario Hübner, TV
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