Zur Eröffnung der Ausstellung: Eiffel – von Burgund in die Welt“ im Foyer des Rathauses in Gerolstein hatten sich bereits fast sechzig an Geschichte und Architektur Interessierte aus nah und fern eingefunden. Evi Linnerth, Vorsitzende des Fördervereins der Städtepartnerschaften der Stadt Gerolstein erhielt große Anerkennung dafür, dass sie es geschafft hatte, die Wander-Ausstellung aus Mainz hin zur Brunnenstadt zu organisieren. Neben dem französischen Geschichtsforscher Philippe Ménager begleitete Laurent Vieille, Leiter der offiziellen Vertretung der Region Burgund –Franche-Comté/Rheinland-Pfalz, die Vernissage.
Stadtbürgermeister Uwe Schneider betonte in seiner Begrüßung, dass es ihm nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Freude gewesen sei, im Namen der Stadt Gerolstein zu dieser besonderen, kulturellen Veranstaltung einzuladen: „Zum ersten Mal ist es gelungen bei uns im Rathaus ein Stück Geschichte der Verbindung zwischen unseren befreundeten Ländern zu zeigen. Die Geschichte von Gustave Eiffel zeigt, dass es schon von hunderten von Jahren in diesem Fall - einen friedlichen - Austausch zwischen unserer Region und Burgund gegeben hat. So kann der weltberühmte Eiffelturm wirklich ein Symbol für unsere Freundschaft sein!“
Neben sehr schönen Exponaten, seltenen historischen und neuzeitlichen Fotos der Stahl-Bauwerke des französischen Ingenieurs und Konstrukteur Eiffel interessierte man sich natürlich auch für den Bezug zur Region Eifel. Die Wurzeln des Eiffelturm-Erbauers finden sich in Marmagen. Der Name der Familie hieß ursprünglich Boenickhausen … im französischen Sprachgebrauch etwas kompliziert auszusprechen, deshalb entstand wohl auch der „Spitzname“ EIFFEL, der sich etablierte.
Professeur und Historiker Philippe Ménager startete seinen Kulturvortrag mit der Biografie zur Person von Gustave Eiffel: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau“ - im Falle von Gustave Eiffel stellte seine resolute Mutter Catherine Mélanie Moneuse die Weichen zum Erfolg! „Heute würde man sie als ‚erfolgreiche Business-Frau‘ bezeichnen und ihren Sohn Alexandre Gustave Eiffel als ´Superstar´“.
Der Werdegang des Ingenieurs und seine in Perfektion konstruierten Bauwerke aus Stahl, die Weltrekorde erreichten, beeindruckten die Gäste in ihren Ausmaßen. Die Entstehung des ersten großen Projektes: der Bau der über 500 Meter langen Brücke von Bordeaux oder des Eisenbahnviadukts Rouzart wurden anschaulich dargestellt.
Jeder kennt den Eiffelturm als Wahrzeichen von Paris, das für die Weltausstellung 1889 von Gustave Eiffel als damals höchster Turm der Welt erbaut wurde – aber kaum einer weiß um die Probleme, die damals bewältigt werden mussten. „Kritiker und Presse befürchteten ‚Paris würde hässlich‘ und der Turm wäre gefährlich. Er sollte ursprünglich nach 20 Jahren abgerissen werden, aber er war erfolgreich und überlebte“, erzählte Ménager, „tausende Besucher stiegen täglich die 1.665 Stufen hinauf!“ und weiter berichtete er unter anderem, dass auch das innere Gerüst der New Yorker Freiheitsstatue unter Mitwirkung des französischen Ingenieurs entstanden ist. Das Referat über Erfolge, Rückschläge, Anerkennung und Demütigungen über einen Mann mit Leidenschaft für die Wissenschaft war spannend. Philippe Ménager würdigte Gustave Eiffel als Genie seiner Zeit - als Visionär - und begeisterte mit seinem Vortrag auch in Gerolstein.
Laurent Vieille, Leiter vom Haus Burgund in Mainz, bot den ebenfalls anwesenden SchulleiterInnen von Berufsbildenden Schulen, Sankt Matthias Gymnasium und Realschule plus konkrete Unterstützung bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen in der Region Bourgogne-Franche-Comte an.
Die Ausstellung über Gustave Eiffel ist bis einschließlich Montag, 15. Mai, im Rathaus in Gerolstein zu sehen, immer zu den Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie Montag von 13.30 bis 18 Uhr.
Kontakt und weitere Informationen: Förderverein, Evi Linnerth, verein@partnerstadt-gerolstein.de