„Wir haben diese Reise unternommen, um zu verdeutlichen, wie wichtig uns sowohl das Erinnern an den Krieg als auch die Aussöhnung mit unseren Nachbarn Frankreich sind“, so der Stadtbürgermeister von Gerolstein, Friedhelm Bongartz.
Eine beeindruckende Ausstellung der Stadt Digoin mit weiteren Partnern wurde in Anwesenheit der Gäste aus Gerolstein eröffnet. Das unfassbare Leiden und der allgegenwärtige Tod in den grausamen Schlachten auf französischem Boden werden dort unter der Überschrift „Mémoire des Tranchées“ (Erinnerung an die Schützengräben) eindrucksvoll dargestellt. Alleine in der Kleinstadt Digoin verloren mehr als 300 Menschen im Ersten Weltkrieg ihr Leben. Beeindruckend war, dass eine große Zahl von Besuchern aus der Region diese Ausstellungseröffnung besuchte. Der Bürgermeister von Digoin, Fabien Genet, wies bei dem anschließenden Empfang im Rathaus darauf hin, dass man besonders jungen Leuten mit einer solchen Darstellung deutlich machen wolle, wie wichtig die Bewahrung eines friedlichen Europas sei. Bongartz und er betonten in ihren Ansprachen, dass die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern unverzichtbar für eine gute Zukunft Europas seien. Die Pflege von Begegnungen zwischen den Menschen, wie sie mit einer Städtepartnerschaft ermöglicht werden könne, sei dabei sehr wichtig. Bei einem wunderbaren Konzert des Kammerensembles von Gerolstein in der Kirche Notre Dame unter Leitung von Till Habel-Thomé wurde für die über 200 Zuhörer spürbar, wie Musik im gemeinsamen Erleben die Seele berühren und die Herzen füreinander öffnen kann.
Höhepunkt der Feierlichkeiten war am Sonntag dann die Gedenkfeier am Mahnmal für die Toten des Krieges. Die Anwesenheit von sehr vielen citoyens (Bürgern), Ehrengästen und Offiziellen sowie Glockengeläut, Fahnenpräsentationen und Musik umrahmten würdevoll das Zeremoniell. Schülerinnen aus Digoin trugen Texte vor, und die Kranzniederlegungen waren so gestaltet, dass immer der Erwachsene von einem Jugendfeuerwehr-Mitglied begleitet wurde. Die nationale Rede des Präsidenten Macron wurde verlesen, in der auch er auf die Bedeutung der deutsch-französischen Versöhnung und einer wachsamen Europapolitik hinweist.
Die Vorsitzende des Fördervereins Städtepartnerschaften, Evi Linnerth, betonte am Ende der Reise, dass man großen Wert auf den Erhalt und die Weiterentwicklung des Austauschs lege. Beweis dafür sei, dass man eine Reihe von Kontakten hergestellt und vertieft habe und dass für das Jahr 2019 wieder einige Projekte in Angriff genommen seien.