Dazu zählen viele Maßnahmen. Zum Beispiel die Einrichtung von Ruhezonen oder die Schaffung von Äsungs- und Deckungsflächen. Solche neu eingesäten oder bepflanzten Flächen sind nicht nur für das Wild wichtig. Gerade in intensiv genutzter Landschaft bieten Wildäcker, Hecken und Gebüsche, Kräuter- und Blütenpflanzen vielen selten gewordenen Reptilien, Vögeln, Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten neuen Lebensraum.
Der Hegering Gerolstein bringt sich seit Jahrzehnten mit freiwilligen Arbeitseinsätzen in die Entwicklung und Pflege schützenswerter Flächen ein. Ihre Stärke liegt im angewandten, praktischen Naturschutz. Im Oktober tauschen Mitglieder ihre Waidmannsausrüstung gegen Motorsäge und Beil und kümmern sich um den Erhalt ausgewählter Eifel-Biotope.
Reinhold Wagner berichtet: „In diesem Jahr ging es um einen aufgelassenen Lavabruchs oberhalb des Stausee Gerolstein, am Rand des Schockens“. Hier findet man sehenswerte Lavaschichten. „Ziel für geologisch Interessierte und Heimat zahlreicher Insekten und anderer schützenswerter Lebewesen. Leider wächst die Abbruchkante durch Haselsträucher und anderes Gehölz immer zu, sodass eine regelmäßige Offenhaltung des Steinbruchs vonnöten ist, um das Biotop für Kleintiere zu erhalten“ erklärt Wagner den besonderen Einsatz.
Biotop Betreuer ist Gerd Ostermann. Er weist die Hegering-Mitglieder ein. In schweißtreibender Handarbeit entfernen sie Büsche im Lavabruch bis hoch hinauf zur Abbruchkante. Das Ergebnis dieses Naturschutzeinsatzes kann sich sehen lassen: Die Lavawand ist wieder gut sichtbar und bleibt attraktiver Lebensraum für Wildbienen, Amphibien wie seltene Eidechsen und Co. Eine landestypische, artenreiche Kulturlandschaft wird erhalten.