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Gerolsteiner Verein Eifellicht leistet Dauner Bürgern Direkthilfe

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Schnell-Einsatz-Gruppe Eifellicht hilft verzweifelten, frierenden Bewohnern in der Basaltstraße

Mittwochabend: 17:30 Uhr Eifellicht Vorsitzender H.P. Thiel setzte sich mit seinem Vize Ewald Hoffmann in Verbindung. Der Grund:  Mehrere Dauner Bürger hatten den Eifellichtern eine schlimme Notlage geschildert:„In der Basaltstraße  8, 8a, 10 und 10a in Daun herrscht große Verzweiflung!“ – „Ältere Bewohner und auch Familien mit Kindern frieren in ihren Wohnungen und wissen nicht mehr, wen sie noch um Hilfe bitten können, bis jetzt war alles vergeblich!“

„Kinder liegen in feuchtkalten Betten, eine 92jährige pflegebedürftige Frau sitzt frierend weinend in der Wohnung. Wer ist zuständig? Wer hilft?“ fragen telefonisch Bewohner an. „Vom Vermieter kommt keine Antwort. Unsere Beschwerden über Heizungsausfall laufen bei der Betreibergesellschaft ins Leere. Die Verzweiflung ist groß. Die Kälte ist unerträglich“.

Kälte-Häusern Hilfe leisten,  ist für den Verein Eifellicht nichts Neues. Genau wie seinerzeit in der Wohnanlage „Am Rasbach“ und „Vor der Hardt“ in Gerolstein, sind auch die Dauner Bewohner der Basaltstraße unverschuldet in die gleiche Notlage geraten – der Eigentümer ist kein Unbekannter.  

Derselbe Vermieter, der seinerzeit  seinen Zahlungsverpflichtungen zur Gewährleistung der Gasversorgung der  ehemaligen Bundeswehr-Wohnanlage   in Gerolstein nicht nachgekommen ist, hat auch in seinen mittlerweile „heruntergekommenen“ Mietwohnungen  in der Kreisstadt kein Heizöl liefern lassen. Die Zentrale Ölheizung steht trotz frostigen Temperaturen schon seit mehreren Wochen still.

Unabhängig voneinander, hatten sich der Dauner Bürgermeister Thomas Scheppe und auch die Familie Weber daran erinnert, wer in gleicher Notsituation in Gerolstein kurzfristig geholfen hat:    Die Hilfsorganisation Eifellicht verteilte direkt am Folgetag nach Bekanntwerden der Situation  'Am Rasbach' und 'Vor der Hardt'  160 Heizlüfter an bedürftige Mieter, um die schlimmste Not zu lindern.

Mittwochabend: 20.30Uhr trafen die Eifellicht-Helfer mit 21 Heizlüftern (500 – 2000 Watt) in Daun ein. Damit konnten sie jede gemeldete Wohnung ausstatten. Bürgermeister Thomas Scheppe kam mit dazu  und half dem Eifellicht-Team beim Entladen und Verteilen der Heizlüfter. H.P. Thiel und Ewald Hoffmann stellten sicher, dass jede Wohnung versorgt wurde. Man dachte  auch an die Bewohner, die noch nicht von der Arbeit zurück waren und vor allem an die älteren Menschen.  Seniorin, Frau Martha Lehmann, winkte am Balkon. Hilfsbereite Nachbarn brachten ihr eines der Geräte ins Obergeschoß, damit auch sie etwas Eifellicht-Wärme erhielt. Sie erzählte später, sie habe geweint vor Freude, endlich wieder warme Füße zu haben.

 Niemand wurde übersehen. Dass die Kälte in den Wohnungen nicht mehr auszuhalten war, davon konnte sich das Eifellicht-Team schnell selbst überzeugen, denn sie wurden in die Wohnungen hinein gebeten. Auch der Sanierungs-/Renovierungsbedarf war für die Helfer auf den ersten Blick ersichtlich.

Eifellicht e.V. konnte ein bisschen Wärme für einen Raum pro Wohnung schaffen. Jede Wohnung bekam ein Gerät – Wohnungen  mit Kindern zwei Geräte. „Achten sie darauf, dass sie eine Überbelastung vermeiden, damit nicht die Sicherungen rausfliegen und behalten Sie die Stromkosten im Blick“, warnte  Ewald Hoffmann.

„Es ist unglaublich, dass jetzt so schnell Hilfe kam“, bedankte sich  Aurelia Sievers.  Sie lebt mit ihren beiden Kindern (14 und 10 Jahre alt) in der Basaltstraße 10. „Mein Sohn schläft schon mittlerweile mit Klamotten, weil es einfach so kalt ist. Meine Tochter und er wechseln sich ab mit Erkältet-Sein“. Seit einem halben Monat warten die Mieter auf Heizöl bei Minusgraden. Weiter berichtet sie: „Ich habe die Erdgeschosswohnung, die unterkellert ist. Es ist drinnen kälter als draußen. Die Kinder gehen durchgefroren zur Schule. Ich habe als Folge der Kälte starke Rückenschmerzen. Ohne Wärmflaschen, Wolldecken, Wolljacken kann man nicht schlafen. Ich mache die Qualifikation zur Betreuungskraft und stehe kurz vor der Abschlussprüfung. Die Kälte zehrt an der Konzentration zum Lernen“.

Es wurde mitgeteilt, die alte Frau Lehmann sei schon zweimal gestürzt, weil hier nichts in Ordnung gehalten würde. Die Wohnanlage macht einen verwahrlosten Eindruck. Hier war schon länger kein Hausmeister tätig. „Der Hausmeister kommt gar nicht mehr“. „Er bekommt auch kein Geld mehr. Sie sehen wie es hier aussieht!“ „Er fühlt sich nicht mehr zuständig“ „Der Energieverbrauch wurde nicht mehr abgelesen“, „Wir haben keine Nebenkostenabrechnung seit  Jahren erhalten – trotz geleisteter Vorauszahlungen“, „Nichts wird repariert“, „Dauernd werden die Konten gewechselt, auf die wir unsere Zahlungen leisten sollen! 5 x in wenigen Monaten“, „Die Kaltmieten habe das Finanzamt gepfändet, weil der Eigentümer Steuerschulden habe“, „Wo sind die Vorauszahlungen der von uns überwiesenen Nebenkosten geblieben?“ „Da stimmt doch was nicht“, beschweren sich die Mieter.

Auf eigene Kosten haben Mieter repariert und renoviert. „Ich habe die Wohnung komplett neu gestrichen, alles war schön und sauber. Jetzt,  bei der feuchten Kälte ohne Heizung über viele Tage, bildet sich schon  wieder Schimmel“,  beklagte  Renas Khali.

 Frau Waltraud Barzen erzählte,  sie wohne schon seit 38 Jahren in ihrer Wohnung. „Ich habe schon geschaut nach einer neuen Wohnung, aber finde nichts. So schlimm war es noch nie hier. Ich bezahle meine Mieter immer pünktlich aus eigener Tasche“, bestätigte sie. 

Auch die Familie von Thomas Weber ist sehr betroffen. Das Ehepaar hat zwei Töchter Samira und Viktoria. Die Sorgen der Familie sind sehr groß, denn der Familienvater ist durch Erkrankung stark belastet. Er zweifelt: „Wenn Heizöl kommt, wie es immer wieder falsch versprochen wurde, wann endlich? Wieviel? Wie lange wird es ausreichen?“

Die Aufregung um die Wohnsituation belastet das Leben aller Betroffenen sehr.

Der Vize-Vorsitzende von Eifellicht,  Ewald Hoffmann empörte sich anschließend: „Ich finde es als deutscher Staatsbürger beschämend, erleben zu müssen, wie Menschen hier in unserem Sozialstaat behandelt werden können und sich Miet-Haie auf diese Art und Weise die Taschen füllen, ohne dass unser Rechtsystem  eingreifend wirkt“.  Auch H.P. Thiel bestätigte, dass er sich so etwas nicht hätte vorstellen können. „Jetzt sollte die Verwaltung beherzt eingreifen und den Betroffenen helfen!“

In Gerolstein hatten sich 2022 Stadtbürgermeister Uwe Schneider und VG Bürgermeister Hans Peter Böffgen und weitere Verwaltungsmitarbeiter der Situation gestellt und ihren Bürgern Beistand geleistet, Lösungen gesucht und  geholfen, dass dort niemand Weihnachten in der Kälte saß...es ist zu hoffen, dass sich die Situation in Daun für die  Basaltstraße schnell verbessert.

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