In Gedenken an den Hl. Martin von Tours luden die Stadt Gerolstein und ihre Ortsteile wieder zu farbenfrohen Laternenumzügen ein.
Besonders groß war die Beteiligung in der Stadt Gerolstein. Das festliche Ereignis startete dort an der Grundschule. Um 17.30 Uhr setzte sich der Umzug in Bewegung.
Angeführt wurde er von der Hauptperson: Sankt Martin zu Pferd (Tamara John-Würtz auf RSV-Gerolstein Schulpferd Dundi und Helferin Heike Greff), Feuerwehr, DRK, Polizei und musikalisch begleitet durch die Gerolsteiner Stadtsoldaten. Viele Kinder von Schulen und Kitas hatten selbstgebastelte Laternen und sangen die traditionellen Lieder. Die Stadtsoldaten spielten:" Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" - "Ich geh mit meiner Laterne..." und das Lied vom "Sankt Martin". Höhepunkt war das riesige Sankt-Martins-Feuer, dass vor dem Feuerwehrhaus entzündet worden war. Jedes Kind erhielt seinen köstlichen Weckmann - natürlich mit Pfeife.
Stadtbürgermeisterin Steffi Lorisch dankte allen Beteiligten herzlich und erinnerte an den Sinn und die Werte, die dieses Fest ausmachen: Großzügigkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft:
" Die Sankt Martin - Geschichte erzählt von Armut, vom Mitgefühl und der Bereitschaft zu helfen. Martin war römischer Soldat, wurde Mönch und später Bischof von Tours in Frankreich. Der Kirchenmann, der im vierten Jahrhundert gelebt hat, war bekannt für seinen unbestechlichen Gerechtigkeitssinn und seine große Liebe zu den Armen. Eben davon erzählt die Geschichte: Ohne Zögern teilte Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler und gab sich selbst mit einer Hälfte zufrieden, nahm also eine persönliche Einschränkung in Kauf.
Jahr für Jahr wird die Geschichte nachgespielt, um Millionen Kinder mit den hohen Werten der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe vertraut zu machen. Gerechtigkeit bedeutet, Stellung zu beziehen und die Schwachen zu unterstützen, den vom Schicksal weniger Begünstigten zu helfen und die zu verteidigen, die sonst niemand verteidigt.
Vielmehr allerdings als Gespräche und Belehrungen wirkt das Beispiel anderer: das Vorbild.
Wenn wir erleben, dass Andere von der Armut und dem Elend betroffen sind und bereit sind zu teilen, zu helfen, dann wirkt das „ansteckend“.
Es sind oft die kleinen Dinge im Leben:
- das Pausenbrot, das man teilt, weil ein anderer es vergessen hat
- der Schlüssel, den man aufhebt, weil er runtergefallen ist
- die Tür, die man aufhält, damit der Nächste noch durchgehen kann
- oder auch der Stuhl, den man der alten Dame anbietet.
Lasst uns also alle ein klein wenig wie Martin sein.
Lasst uns alle diese Welt ein klein wenig besser machen.
Lasst uns das Licht in die Welt tragen. Was eignet sich dazu besser als ein Laternenumzug?!"