Fast ein Jahr nach dem Jahrhundert-Hochwasser in der Eifel trifft eine Naturkatastrophe die französischen Freunde. Wie die Gerolsteiner helfen wollen.
Ein Teil der Stadt wurde verwüstet, sagte Digoins Bürgermeister David Bême. Die Gerolsteiner Partnerstadt wurde am Dienstag durch Hagel und Blitz getroffen. Vor allem das Stadtzentrum der rund 8.000 Einwohner umfassenden Gemeinde wurde verwüstet. Infolge der Hitzewelle mit extrem hohen Temperaturen hatte es in der gesamten Region Saône-et-Loire (Frankreich) katastrophale Stürme gegeben.
Neben vielen Wasserschäden, eingestürzten Dächern, durchlöcherten Fensterläden, zerschmetterten Scheiben und einer unüberschaubaren Anzahl verbeulter Autos, hinterließ der Sturm verletzte Tiere auf den Weiden und entwurzelte Bäume. Stromkabel lagen auf der Erde. Die Bewohner sind traumatisiert von dem Schaden, den die unglaublichen Naturgewalten hinterlassen haben. Feuerwehren, Polizei und Helfer aus der ganzen Region sind dabei Wohnhäuser, Gewerbe- und Industriegebäude und kommunale Einrichtungen zu sichern. Nichts wurde vom Sturm verschont, auch nicht die wundervolle Notre-Dame Kirche. Verletzte Personen wurden gottseidank bisher keine gemeldet.
Senator Fabien Genet hat mit dem städtischen Team einen Krisenstab eingerichtet, um die geschockte Bevölkerung zu unterstützen. Er teilte mit, dass Feuerwehrleute und städtische Dienste mobilisiert wurden, um der Bevölkerung zu helfen, die von diesem Sturm unglaublicher Gewalt betroffen sei, und er sprach allen Mut zu. Wörtlich: „Ce soir, Digoin panse ses plaies. Les pompiers et les services de la ville sont mobilisés au service de la population éprouvée par cet orage d’une violence inouïe. Courage à tous.“
Laut Gilles Lièvre, vielen Gerolsteiner als Aktiver der Jumelage bekannt, erreichten tausend Anrufe in einer Stunde die Notrufzentrale am Dienstagabend. Von 550 Einsatzforderungen konnten in der Nacht 150 durch die Hilfsmannschaften bewältigt werden. Am Mittwochmorgen wurden dann weitere 400 durch die Feuerwehr koordiniert. Es wird noch lange dauern bis alle Schäden in Digoin beseitigt sind.
Große Bestürzung über die Ereignisse herrscht auch bei den deutschen Freunden in Gerolstein. „Alle Möglichkeiten kommen auf den Tisch!“ sagte Uwe Schneider, Stadtbürgermeister der Brunnenstadt. „Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Fördervereins der Städtepartnerschaften, Evi Linnerth, bereiten wir Möglichkeiten der Hilfsmaßnahmen vor“.
Evi Linnerth sagte „Die schrecklichen Bilder aus unserer Partnerstadt bringen mich zum Weinen. In der Erinnerung an die große Gastfreundschaft, die ich dort genießen durfte, bin ich sehr traurig über diese unglaublichen Zerstörungen. Wir müssen helfen!“
Info: Unwetter in Frankreich
Heftige Unwetter haben nach einer Hitzewelle am Wochenende in Südwestfrankreich vor allem in der Nacht zum Dienstag erhebliche Schäden angerichtet. Tausende Menschen waren ohne Strom. Dächer wurden beschädigt und Gebäude unter Wasser gesetzt, teilte die Präfektur in Bordeaux mit. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo-France hatten die Hagelkörner einen Durchmesser von 7 cm, sie waren also so groß wie Tennisbälle. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 113 km pro Stunde gemessen. Im Département Saône et Loire, in dem die Stadt Digoin liegt, sind Feuerwehr und Handwerker mit dem Absichern und Ausbesser von Schäden des Unwetters beschäftigt. Dächer wurden zerstört und Autos beschädigt, als bei einem heftigen Sturm teils Tennisballgroße Hagelkörner auf die Region niederprasselten, wie der Sender France 3 berichtete. Die Feuerwehr musste rund 450 Mal ausrücken. (dpa)