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Tag der 'Offenen Tür' beim Stadtarchiv

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Tag der ‚Offenen Tür‘ beim Stadtarchiv Gerolstein

 

Als ‚Highlight‘ des ‚Gerolsteiner Wintertreff‘s lobten viele Besucher den Tag der Offenen Tür beim Stadtarchiv Gerolstein. Statt zur Adresse „Altes Rathaus“, wo sich das Archiv seit  Gründung  2022 befindet, wurde ins leerstehende, ehemalige Modehaus-Schildgen eingeladen.

 In den großzügigen, hellen Laden-Räumlichkeiten beeindruckten die rund rd. 25 stadteigene Gemälden bedeutender Eifelmaler durch optimale Präsentation, wie in einer Galerie. Digital wurde das Lebenswerk des Fotografen Fredy Lange präsentiert, das Rainer Nowotny jahrelang verwaltet hatte. Postkartensammlungen von Helmut Schäfer, das ‚goldene Buch der Stadt‘ und vieles mehr stießen auf großes Interesse.

Besonders ältere, gehbehinderte Bürger freuten sich, dass auch sie barrierefreien Zugang zu den gesammelten Stadtschätzen hatten.

„Ein Stadtarchiv ist nicht nur für Historiker und Forscher von Bedeutung, sondern auch für Bürger, die mehr über ihre eigene Geschichte und die ihrer Gemeinde erfahren möchten. Zudem fördert das Stadtarchiv das Bewusstsein für das kulturelle Erbe und trägt zur Identität der Stadt bei“, so Stadtbürgermeisterin Stefanie Lorisch bei Ausstellungseröffnung am 3. Advent.

Sie dankte den Initiatoren Hans-Josef Hunz und Frank Kerner und der ‚bunten Truppe, die im Laufe der Zeit dazu gekommen sind: Andrea Hoffmann, Albert Hens, Peter Horsch, Friedel Schneider, Horst Werner und Alfred-Pedro Wimmer für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Um auf die wertvollen Gemälde des Fritz von Wille, Wilhelm Degode, Hans Richard von Volkmann, Richard und Willi Bloos etwas näher einzugehen, hatte die Stadtbürgermeisterin, Experten eingeladen. Als Ehrengäste begrüßte sie Claudia Schneiders, Schulleiterin des Sankt Matthias-Gymnasium Gerolstein und ihre Lehrkräften für Fachrichtung Kunst Jacqueline Beauducel und David Albrecht.

„Die meisten Künstler, die hier gezeigt werden, kommen von der Düsseldorfer Malschule. Es war eine bedeutende Malschule in Deutschland, die es mit Malschule Paris, Antwerpen und München aufnehmen konnte“, so David Albrecht. Er bezeichnete die Werke als ‚gefälliger Malstil, der auch Anklang in der Bevölkerung finden sollte. „Eine sehr gute Malerei von Malern, die die Kunst ihrer Zeit mitbestimmt haben!“ Ihr Anliegen sei es gewesen, die Schönheit dieser eifelländischen Landschaft herauszustellen. „Es ist etwas ganz Besonderes, was wir hier sehen und hat dokumentarischen Charakter!“ Besonders ging Albrecht auf die Druckgrafiken von Richard Bloos ein. Er bezeichnete ihn als den  bekanntesten Tiefdruckgrafiker in Deutschland. Bloos zeigt in seinen Drucken,  wie die Hauptstraße von Gerolstein früher ausgesehen hat. „Es ist etwas ganz besonderes, dass man zwei Druckgrafiken hier in Besitz hat!“, urteilte der Kunstlehrer.

Seine Kollegin Jacqueline Beauducel fand die engen, wechselseitigen Bezüge der Künstler von der Kunstakademie Düsseldorf zur Eifel spannend, die bis heute bestehen. Sie nannte Beispiele, in denen der Grundstein für eine erfolgreiche Künstlerkarriere der heutigen Zeit im SMG gelegt wurde und in Studien der Düsseldorfer Schule fortgesetzt wurde.

 

Die Mosaik-Arbeiten des Kölner, aber aus Gerolstein stammenden Udo Hombach ergänzten das Ausstellungsangebot zum Wintertreff. „Ich bin Materialfetischist und Anhänger  des ‚objet  trouvé (Anmerkung der Redaktion: gefundener Gegenstand) in der Kunst“ bekennt er. Er rettete Originalfragmente auch von der Erlöserkirche Gerolstein und schafft daraus Bilder.

Zum Team-Stadtarchiv befragt, erklärt Hans-Josef Hunz:

„Uns vereint das Interesse an der älteren und  jüngeren Geschichte unserer Heimatstadt. Wir wollen geschichtlich bedeutsame Unterlagen (Bücher, Akten, Urkunden, Fotos, Gemälde) und viele andere Dinge, die Gerolstein betreffen, sammeln, katalogisieren,  dauerhaft erhalten und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen“.

Der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Gerolstein, Frank Kerner ergänzte: „Ein Teil unseres Archivgutes befindet sich seit jeher im städtischen Besitz. Weiteres wertvolles Material wurde uns in den letzten Monaten aus privaten Sammlungen, von örtlichen Vereinen oder Unternehmen überlassen“.

Mit fünfzig zum Teil geladenen Gästen bei der Eröffnung gestartet, gaben sich im Lauf des 3. Advent-Wochenende hunderte Interessierte die Klinke zur Ausstellung in die Hand. Die Menschen nahmen sich Zeit zum Betrachten. Prominente Persönlichkeiten, wie Kulturamtsleiter Bitburg-Prüm und ehemaliger FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel, Historiker Dr. Henning Hahn mit Autorin Dr. Eva Hahn konnte man ebenso wie jahrelang nicht mehr gesehene Schulfreunde oder Kollegen antreffen.

Das Veranstalter-Team war überwältigt von der Begeisterung und der Anerkennung für ihre Leistung.

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