Eine dreifach so hohe Teilnehmerzahl als erwartet, zeigte den Veranstaltern des Forstamtes, wie groß das Interesse und wie wichtig der Informationsabend im Gerolsteiner Rondell war.
Nach Begrüßung durch Forstamtsleiter Michael Schimper führten die Privatwaldbetreuungs-Revierleiterin Kerstin Müller und Referendar Martin Dreist in einem – auch für Laien - sehr verständlichen Vortrag in die Materie Gemeindewald ein.
Unter den Anwesenden waren auch sehr viele neue Gemeindevertreter, die sich über das Zusammenspiel von Forstamt, Verbandsgemeinde und Gemeindewald informieren wollten. Programmpunkte waren die rechtlichen Grundlagen für das Handeln aller, die Vorstellung des Forstamtes Gerolstein mit allen Mitarbeitenden, die Notwendigkeit und Aufgaben der Forstbehörde, Forstreviere und ihre Revierleitungen, die Bedeutung der kommunalen Holzvermarktungsorganisation und nicht zuletzt die Herausforderungen, die Naturschutz und Klimawandel mit sich bringen.
Die neuen Gemeinderäte sowie junge Privatwaldbesitzer, die nicht zu den ‚alte Hasen‘ gehören, konnten sich ein Bild über Forsteinrichtung, Jahresplan, Bewirtschaftung, Wirtschaftlichkeit und vieles mehr machen. Zusammenhänge wurden anhand von Fotos und Schaubildern verdeutlicht.
Jedem der Anwesenden wurde spätestens nach dem Vortrag bewusst, dass die Situation rund um den Wald nicht einfach ist. Es wurde genannt, “was uns da alles in Zukunft blüht“.
Forstamtsleiter Michael Schimper stellte die Frage: „Welche Rolle spielen Sie im Gemeindewald?“ Er wies auf die gemeinsame, große Verantwortung für den Wald hin. „Das Forstamt steht Ihnen mit Herzblut zur Seite! Für Förster ist der Wald nicht nur irgendwas, sondern Berufung.“ Michael Schimper ging insbesondere auch auf die die Nutzungsansprüche ein. „Der Raum wird immer enger in Deutschland. Die Anforderungen an den Wald werden immer größer durch Windkraft, Jagd, Naturschutz, Freizeit“.
Die Zielkonflikte, die es durchaus geben kann, würden auch immer enger werden, so der Forstamtsleiter. Es gelte, Zielkonflikte aufzulösen und eine Balance zu bekommen, „die von der Gesellschaft getragen wird und unseren Wald nicht schädigt!“ Eine Bewirtschaftung müsse an dem Gemeinwohl orientiert erfolgen.
Sein Appell: „Das funktioniert am besten, wenn wir gemeinsam für den Wald stehen! Sie als Waldbesitzer haben ‚das Sagen‘, haben im Rahmen der Rechtsordnung die Zügel in der Hand‘. Sie haben uns als kompetente Partner, die wissen wie es geht, die Ihnen zur Seite stehen“.
An die Revierleitungen kann man sich als direkte Ansprechpartner in allen Belangen und Fragen rund um den Wald wenden. Die Forstbehörde sieht sich als Dienstleister. Sie wünscht sich einen wertschätzenden und gegenseitig vertrauensvollen Umgang in einer Verantwortungsgemeinschaft pro Wald.
Zum Abschluss wurden noch viele Fragen zum Vergaberecht im Wettbewerb, gewünschte Erweiterungspunkte bei Ausschreibungen, Schäden durch immer größere Forstmaschinen, Einsatz von Holzrücke-Pferden, Zukunftsbäume, im Klimawandel resistentere Baumarten, Hochwasserschutz durch Wasserführung im Wegebau, Verkehrssicherungspflichten, Bekämpfung von Schädlingen wie Borkenkäfer, Eichenprachtkäfer, Schwammspinner u.a. fachkundig, durch sich am Mikrofon abwechselnde Forstmitarbeiter beantwortet.
Das Angebot für Gruppen, gemeinsam mit einem Förster eine Waldbegehung zu unternehmen, richtete sich nicht nur an die Anwesenden, sondern auch an Schulen und Kitas, an Jung und Alt.
Die Stunden waren wie im Flug vergangen. Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Peters lobte den informativen Vortrag indem viele Themen angesprochen wurden. Wichtig sei die Gesprächsbereitschaft, die Themen gemeinsam anzugehen und er dankte stellvertretend für alle Zuhörer den Organisatoren der Veranstaltung.
Die Frage durch Forstamtsleiter Schimper: Wie funktioniert Gemeindewald? Kann Dank des ‚Waldforums‘ durch alle Teilnehmenden beantwortet werden.
Fazit: Beim Forstamt Gerolstein ist der Gemeindewald in kompetenten Händen. Wir stehen alle in der Verantwortung alles dafür zu tun, den Wald zu erhalten.