Stadtansichten Gerolstein
Am 07. Juni 1953 wurden der Stadt Gerolstein die Stadtrechte wieder verliehen. Hier zeigen wir Ihnen Gerolstein und seine (neuere) Geschichte auf.
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich einfach an uns: stadtgeschichtegerolsteinorg
Wir sind sehr an historischen Bilddokumenten interessiert. Fotos mit der Freigabe des Fotografen können Sie uns gerne elektronisch übermitteln (bitte keine Originale übersenden; sondern einscannen, Jahreszahl und eine kurze Erläuterung des Motivs). Wir werden den Fotografen selbstverständlich unter dem Bild als Rechteinhaber erwähnen.
In der linken Spalte finden Sie die Downloads. Hier sind bereits einige Bilder abgelegt. Klicken Sie zunächst das Thema an und dann auf das Bild. Das Bild wird dann vergößert.
Brunnenplatz
Zentraler Punkt in der Stadt Gerolstein ist der Brunnenplatz.
Er befindet sich am Kyllweg und an der Raderstraße, am Eingang zum verkehrsberuhigten Bereich der Haupstraße; unsere Fußgängerzone oder der "Flecken".
Der Brunnenplatz ist zweigeteilt; einmal der große Platz rund um den Brunnen und einmal eine Grünfläche mit einem Denkmal.
Durch Herrn Bouché wurde 1889 der Hansasprudel gegründet. Es wurden zwei Brunnen genutzt. Diese befinden sich in unmittelbarer Umgebung des Gerolsteiner Rathauses. Die beiden Quellen wurden nach den Vornamen Hans und Charlotte Bouché benannt. Daher hieß der Bereich zunächst Bouchés-Anlagen. Quelle: Thomas KLEVER, Kreisheimatjahrbuch 2012
Das Gelände wurde 1924 von der Stadt Gerolstein für 300.000 Rentenmark erworben. 1977 wurde der Platz in dieser Form neu gestaltet. Der Bildhauer Ulrich Henn aus Leudersdorf gestaltete den Brunnen, der in Anlehnung an die Brunnenstadt entsprechend ausgeführt wurde. Am 16. Juli 1977 wurde der Brunnen eingeweiht.
Der Gerolsteiner Brunnen hatte sich mit einer großzügigen Spende an der Realisierung des Brunnens beteiligt.
1937 wurde auf der Grünfläche ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges errichtet. Dieses Denkmal steht auf eingerammten Eichenpfählen, weil der Untergrund schlecht beschaffen ist.
Später wurde auch ein Denkmal für die Gefallenen des II. Weltkrieges dort errichtet. Dieses Denkmal befindet sich mittlerweile auf dem Waldfriedhof.
In der Nähe befinden sich das Rathaus der Verbandsgemeinde Gerolstein und der Kyllpark. Dem Kyllpark haben wir eine eigene Seite gewidmet.
Auch dem Mahnmal auf dem Brunnenplatz haben wir eine eigene Seite gewidmet.
Schauerbachstausee
Von 1959 bis 1960 staute die Stadt Gerolstein im Schauerbachtal den Bachlauf und schuf den Schauerbachstausee.
Für den Staudamm wurden ca. 5.400 Kubikmeter Boden aus den Ausschachtungsarbeiten des Krankenhaus Gerolstein verwendet.
Zwischenzeitlich befanden sich am und im Stausee ein Bootshaus für Kahn- und Tretboote, ein Kinderspielplatz, ein Restaurant, ein Tretbecken und eine Grillhütte.
Mittlerweile sind nur noch die Grillhütte und ein schöner Uferweg mit Brettersteg vorhanden.
Die Stauseefischer Gerolstein 1961 e.V. nutzen den See nach wie vor als hervorragendes Angelgebiet.
2008 wurde der See trockengelegt und der Staudamm aufwendig saniert. Hierzu mussten 40 Millionen Liter Wasser aus dem See gepumpt werden. Hierbei konnte u.a. ein riesiger Wels festgestellt werden. Das Bild hierzu finden Sie hier
Brunnenstadt
Die Vulkaneifel und gerade die Stadt Gerolstein ist mit vielen Quellen "gesegnet". In unserer Sprache heißt das "Drees". Dies sind einfach kohlensäurehaltige Mineralquellen.
Das Wort Drees kommt von „Dreyse“, der keltischen Bezeichung für sprudelnde Quelle, verwandt mit dem altgermanischen Wort „Thrais“ für sprudeln oder wirbeln. In der Vulkaneifel hat sich das Wort mundartlich bewahrt und bezeichnet hiesige Mineralwasser- und Kohlesäurequellen1.
Schon die Römer rühmten die Wasserqualität der Vulkaneifel-Quellen und bauten sogar Leitungen mit dem Eifelwasser bis nach Köln
Einen Teil dieser Wasserleitung kann man im Kyllpark bewundern.
Die Mineralwässer aus der Vulkaneifel sind außerordentlich reichhaltig an für die Ernährung wertvolle Mineralien. Das verdanken sie dem vulkanischen Untergrund, den sie auf ihrem langen Weg durchlaufen. Das Kohlendioxid, aus dem in Verbindung mit Wasser Kohlensäure entsteht, ist für die Mineralanreicherung verantwortlich. Es stammt aus dem Erdinneren und man kann es getrost als Atem der Vulkane bezeichnen.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Mineralwässern sind größer, als beispielsweise zwischen einzelnen Biersorten, da Mineralien geschmackstragend sind. Kein Drees ist wie der andere.
In Gerolstein sind zwei bekannte Dreese vorhanden.
Der Sidinger Drees und die Helenquelle, welche mitten im Gerolsteiner Kyllpark liegt. Das Wasser der Helenenquelle besitzt Trinkwasserqualität und kann freiweg vom Messinghahn getrunken werden. Es entstammt mitteldevonischen Kalksteinen aus bis zu 98 m Tiefe.
Die Helenenquelle zählt zu einer Vielzahl von Mineralwasserquellen im Gerolsteiner Raum und entspricht dem Haupttypus des Gerolsteiner Mineralwassers: viel Calcium und Magnesium und eine ordentliche Portion Kohlendioxid. Am Fuße der Zapfstelle wird der hohe Calcium-Gehalt der Quelle sichtbar, dort setzt sich Kalksinter (Calciumcarbonat) ab2.
Der Sidinger Drees befindet sich in am Kyllpark vorbei gegenüber der Erlöserkirche. Auch wenn heute der Sidinger Drees nicht mehr sprudelt, so gilt doch dieser Ort als seit der Keltenzeit genutztes und verehrtes Quellgebiet. Die römischen Herrschaften, die damals die auf der anderen Kyllseite liegende "Villa Sarabodis" bewohnten, nutzten den Drees als Heil-, Bade und Trinkquelle und bezeugten ihre Verehrung zu den Quellengöttern und –nymphen, indem sie Hunderte von römischen Münzen, meist aus der Zeit des Kaisers Maximinus (3. Jahrhundert nach Christus), in den Brunnen warfen3.
In Gerolstein gab und gibt es weitere Quellen. Diese wurden ab 1883 industriell genutzt.
Zwischen 1876 und 1907 wurden in Gerolstein sechs Mineralbrunnenunternehmen gegründet6:
1876 Schloss Brunnen, Gründer Friedrich Ottersky (siehe unten)
1883 Flora Brunnen, Gründer Heinrich Gisbert Buse
1888 wurde dann der Gerolsteiner Brunnen von Wilhelm Castendyck gegründet.
1889 Hansa Sprudel, Gründer Hans Bouché
1900 Gerolsteiner Urquell, später dann Gerolsteiner Tafelwasser
1907 Gerolsteiner Brunnen Wilhelm Flamm & Co
1907 Gerolsteiner Union Quelle.
1984 schlossen sich die beiden großen Mineralwasserbrunnen Gerolsteiner Brunnen und Gerolsteiner Flora zusammen4.
Heute ist der Gerolsteiner Brunnen die Nummer 1 der Mineralwasser in Deutschland. In 2019 lag der Gesamt-Nettoumsatz bei 301,9 Mio. Euro. Der Absatz betrug 7,76 Mio. Hektoliter. Gerolsteiner beschäftigt 865 Mitarbeiter5.
An diesen Zahlen erkennen Sie, wie wichtig der Gerolsteiner Brunnen für die Stadt Gerolstein und die ganze Region ist.
1: https://www.geopark-vulkaneifel.de/geologie/dreese.html
2: https://www.geopark-vulkaneifel.de/geologie/dreese/981-helenenquelle.html
3: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=14863
5: https://www.gerolsteiner.de/de/unternehmen/
6: https://www.gerolsteiner.de/de/gerolsteiner-brunnen/historie/
1876 ließ der Güterkontrolleur Friedrich OTTERSKY aus Köln bei Pelm eine Bohrung niederbringen. Hier war ein von der Gemeinde Pelm genutzter Sauerbrunnen (Drees) und ein kleiner Teich mit starken Kohlensäurevorkommen vorhanden.
Aus dieser Bohrung entwickelte sich der Gerolsteiner Schloßbrunnen. In Krügen wurde das Wasser mit Pferdefuhrwerken zum Verladebahnhof Gerolstein gebracht.
Quelle: Chronik dr. Batti DOHM
Museumsmeile
Im Jahr 1900 wurden im Hotel HECK die ersten ausgegrabenen und präparierten Fossilien ausgestellt.
Daraus erwuchs 1903 das erste Geognostische Eifelmuseum; ebenfalls im Hotel Heck.
Beim Bau der Erlöserkirche wurden Überreste einer römischen Villa gefunden.
Nun wurde 1913 das Museum Villa SARABODIS eröffnet.
Jahrelang war Eckard SANDER der Führer in diesem Museum; und natürlich auch in der
schönen Erlöserkirche.
Gegenüber entstand 1958 das Heimatmuseum. Es wurde zunächst von
Johann Maximilian MEYER geleitet. Später dann von seiner Schwester Anna MEYER.
Ab 1977 leitete Josef RASKOB, der Schwiegervater von BÖBBES, das Heimatmuseum1.
Ab 2005 betrieb Christian ENGELS dieses Museum. Leider wurde dies ab Mai 2020 zum Verkauf
angeboten.
Dennoch: ein schöner Bericht von Toni REDAGNE über das Heimatmuseum
Die Stadt Gerolstein kann auf eine Vielzahl von Museen aufweisen:
- Naturkundemuseum
- Telefon- und Rundfunkmuseum
- Schmetterlingsmuseum
- Römisch-Germanisches Museum Villa Sarabodis
Das Heimatmuseum wurde leider 2020 geschlossen.
Ab Oktober 2023 hat die Stadt Gerolstein ein eigenes Stadtarchiv. Klicken Sie doch mal rein.
Schauen Sie doch mal auf der Seite vom Naturkundemuseum
Quelle:
1 Gerolstein 1986, Christoph Ster, Museen in Gerolstein
Reithalle
Im Bereich des Mühlenwäldchens und den Kyllwiesen gab es verschiedene Voltigierplätze.
Verschiedene Reitturniere wurde auf dem Parkplatz zwischen dem heutigen LBM und der Postbrücke, Kyllparkplatz, ausgetrtragen. Schauen Sie sich die verlinkten Fotos an.
1979 wurde dann die Reithalle am Mossweg mit Stallungen und Reitplätzen eingeweiht und dem Reitsportverein Gerolstein zur Verfügung gestellt. Auch heute noch ist die Stadt Gerolstein Besitzerin des Geländes.
Über die vielfältigen Angebote können Sie sich hier informieren.
Eselsbrücke
Bericht Edgar SCHNEIDER; Stand 10/22:
Der Ursprung der Eselsbrücke ist eine Signalbrücke, die Erste war in der Kurve ( Lokschuppen ) . Die Signalbrücken wurden erstellt, da die Gleisführung eng war. Man konnte die Brücke nicht von der Sprudelseite aus erreichen, da die Treppe auf der anderen Seite der Kyll war und so baute man einen Holzsteg über die Kyll (Holzsteg im Vordergrund).
Jetzt konnten Mensch und Tier die andere Seite erreichen, (Bilder Alex Mittler u. Edgar Schneider; siehe linke Seite auf dieser Seite, unter Bahnhof zu finden).
Die Eselsbrücke verbindet die Brunnenstraße / B 410 mit dem Kasselburger Weg.
Sie wurde im September 2022 für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Eselsbrücke ist marode und die Sicherheit für Wanderer und Radfahrer ist nicht mehr gewährleistet.
Woher stammt der Name "Eselsbrücke": zunächst war es ja eine Signalbrücke, um die Signale der Bahn reparieren zu können. Nun baute die Bahn viele Häuser entlang des Kasselburger Weges. Hier wohnten sehr viele Bahndbedienstete mit ihren Familien. Aber die Geschäfte der Stadt Gerolstein befanden sich auf der anderen Kyllseite, im sogenannten Flecken oder im Brotflecken.
Also mussten die Bewohner des Kasselburger Weg über die Hochbrücke in den Flecken gehen. Die Bahn verbreiterte die Signalbrücke. Nun konnten auch Menschen bequem über die Signalbrücke gehen und ersparten sich den weiten Umweg über die Hochbrücke.
Aber die Signalbrücke endete halt in hoher Höhe. Nun war es Aufgabe der Stadt Gerolstein, diesen Höhenunterschied zu beseitigen. Sie bauten eine steile Treppe. Diese endete an der Kyll. Nun mussten die Menschen ein Stück in Richtung Brunnen gehen, um dann über die Kyllbrücke in Richtung Von-Eichendorff-Straße zu gehen.
Der damalige Stadtrat hat es nicht geschafft, direkt eine Brücke über die Kyll ohne Treppenstufen zu bauen.
Somit besagt die Legende, im Stadtrat säßen nur Esel, die ein derartige steile Treppe bauten und die Signalbrücke der Bahn kam zu ihrem Namen: Eselsbrücke.
Sie behielt später auch ihren Namen, als die Stadt Gerolstein die Brücke barrierefrei ausbaute.
Sport
In Gerolstein gibt es zahlreichen Vereine, in denen man vielfältige sportliche Aktivitäten betreiben kann.
Der älteste Verein ist der Sportverein Gerolstein, der am 01. Mai 1919 gegründet wurde. Bis in die 50er Jahre wurde Sport u.a. auf einem privaten Sportplatz in Sarresdorf betrieben. Dort betreibte die Fa. Reichle später ihr Betonwerk.
Zunächst hatte der Sportverein und dann die Stadt den Sportplatz angemietet. 1952 wurde dann im Bereich "Sengheck" ein Sportplatz gebaut. Für diesen Rasenplatz waren umfangreiche Arbeiten Planierungsarbeiten erforderlich. 1966 wurde der Platz umfangreich umgebaut. Hier wurden auch alle Maßnahmen für die Leichtathletik gebaut: 400 - m - Laufbahn, Sprunggruben etc.
Auch ein Umkleidegebäude wurde gebaut, 1968 durch eine Wohnung für den Platzwart ergänzt.
1977 wurde dann ein Tennenplatz angelegt.
In den 60er Jahren gab es dann zwischen dem Sportplatz Auf Sarresdorf und dem jetztigen Gelände Sengheck ein Sportplatz an der Rother Straße / Wellgendellsknipp im Flur "Auf Lehmen".
Am 5. Mai 2018 wurde der neue Sportplatz eingeweiht: Rasenplatz, Kunststofflaufbahn etc.
Nicht nur Fußball; eine große Handballabteilung und eine Leichtathletikabteilung mit Triathlon ist hier zu finden.
Andere Sportarten: formationen finden Sie auch hier
Mittlerweile richtet der SV Gerolstein auch ein internation besetztes Hallenturnier aus. Die Nachwuchsspieler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland spielen um den Pokal des Gerolsteiner U 10 Hallenmasters. Weitere Informationen finden Sier hier: Gerolsteiner U10 Masters – Offizielle Webseite des Fußballturniers Gerolsteiner U10 Hallenmasters (gerolsteiner-u10-masters.de)
Am 27.11.2016 wurde das DFB-Minispielfeld (40x20m, Kunstrasen) zwischen Sportplatz und Tennisanlage eröffnet und freigegeben.
Tennis:
Mit Unterstützung der Stadt Gerolstein wurde 1972 unweit des Sportplatzes zunächst 2 Tennisplätze hergestellt. 1974 wurde dann das Clubhaus erbaut. Anschließend wurden nach und nach weitere Tennisplätze geschaffen. Mittlerweile verfügt die Anlage über 5 Aschenplätze,1 Kleinfeldplatz und 1 Ballwand.
1989 wurde am Mossweg eine Tennishalle, ein Badmintonplatz, eine Gastronomie mit Kegelbahn und eine Squashhalle gebaut.
Im Winter nutzt der Tennisverein diese Halle.
Informationen zum Tennis-Club Gerolstein
ESV Gerolstein
Seit 1929 gibt es den Eisenbahner-Sportverein Gerolstein. Dieser wurde zunächst als Betriebssportverein der damaligen Deutschen Reichsbahn gegründet.
In der vereinseigenen Sporthalle mit angegliederter Kegelbahn am Kasselburger Weg liegen die Schwerpunkte auf Tischtennis, Badminton und Tanzen. Aber auch andere Sportarten werden hier gepflegt. Schauen Sie einfach mal rein.
Einer der erfolgreichsten Vereine von Gerolstein ist der Schieß- und Sportverein im Stadtteil Müllenborn. Dieser wurde 1971 gegründet. Bereits 1973 wurde eine Gebäude mit 5 Bahnen à 25m und 8 Bahnen à 10 m gebaut. Das Gebäude wurde nach und nach vergrößert und modernisiert.
Mittlerweile kann hier Luftpistole und Luftgewehr geschossen werden, aber auch für Bogenschützen steht ein Gelände und ein Waldparcour zur Verfügung. Die Sportschützen und Bogenschützen sind sehr erfolgreich bei den verschiedensten Turnieren und Meisterschaften.
Interessiert? Dann hier klicken
Unweit der Lissinger Straße ist der Hundeübungsplatz des Schäferhundevereins Gerolstein zu finden. Es wird nicht nur Auslauf für die vierbeinigen Freunde angeboten, auch qualifizierte Ausbildung ihres Hundes ist dort zu finden.
Falls wir jemanden vergessen haben, einfach schreiben: redaktiongerolsteinorg.
Ach so: Karnevalsvereine finden Sie unter Soziales Leben und Schwimmvereine unter Schwimm- und Hallenbad.
Krankenhaus
Ein wichtiger Faktor für die Stadt und unsere Region ist unserer Krankenhaus.
Das "erste" Krankenhaus befand sich an der Raderstraße 15. Heute befindet sich dort die Polizeiwache und ein Steuerberatungsbüro.
Anstoß zur Gründung eines Krankenhauses gab das Eisenbahnunglück beim Schlossbrunnen am 18. Mai 1897, bei dem 10 Personen getötet und 35 weitere schwer verletzt wurden. Schon damals versorgten die Waldbreitbacher Franziskanerinnen die Kranken. Realisiert wurde der Bau eines Krankenhauses aber erst 14 Jahre später durch die Stadt Gerolstein. Im April 1911 begannen die Bauarbeiten, die sich über 20 Monate erstreckten. Am 18. November 1912 fand dann die Einweihung des ersten St. Elisabeth Krankenhauses statt. Namenspatronin des Krankenhauses wurde die heilige Elisabeth von Thüringen (1207 - 1231).
Im Jahre 1928 übernahm die Genossenschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen die Trägerschaft des Krankenhauses. Nach dem Bezug des neuen St. Elisabeth-Krankenhauses im Oktober 1960 ging das bisherige Gebäude in den Besitz der Bundeswehr über. Damals verfügte das Krankenhaus über 120 Betten auf drei Stationen. Weitere Bauabschnitte folgten in den darauffolgenden Jahren (1967 kam dann das Schwesternwohnheim hinzu). Der vorläufig letzte Anbau erfolgte 2003 mit dem Erweiterungsbau Süd, in dem sich u. a. die Intensivstation, der Wahlleistungsbereich und die Ergotherapie befinden.
Das Marienhaus Klinikum Eifel St. Elisabeth in Gerolstein verfügt heute über die Hauptfachabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Anästhesie/Intensivmedizin und eine Psychiatrische Tagesklinik1.
Leider wurde am 31.12.2020 die chirugische Abteilung, die innere Medizin, sowie die Anästhesie/Intensivmedizin im St. Elisabeth Krankenhaus geschlossen.
Quelle:
1: https://www.marienhaus-klinikum-eifel.de/unserklinikum/unsere-geschichte
Neben dem Krankenhaus haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen den ersten Kindergarten errichtet. Näheres weiter unten unter Kindergarten.
Soziales Leben
Für die Stadt Gerolstein gibt es auch zwei große "Aushängeschilder": die Stadtsoldaten und der Karneval. Beide sind eng mit der Stadt und der Stadtgeschichte verbunden.
Die Stadtsoldaten repräsentieren in ihren gelb-schwarzen Uniformen und dem Stadtwappen auf der Brust unsere Stadt zu sehr vielen Gelegenheiten; bei Besuchen, in unseren Partnerstädten und an vielen Veranstaltungen.
Die Stadtsoldaten wurden 1953 anläßlich der Wiederverleihung der Stadtrechte gegründet. Die damaligen Stadtsoldaten hatten die Aufgabe als Prinzengarde zur Karnevalszeit die Stadt und natürlich den Prinzen zu bewachen und beschützen1. Hier vermutlich einer der ersten Fotos der Stadtsoldaten.
Dies hat sich im Laufe der geändert. Heute ist der Fanfarenzug Stadtsoldaten Gerolstein sehr breit aufgestellt. Auch die Vorderladerpistolen und eine Böllerkanone sorgen immer wieder für große Bewunderung bei den Auftritten
Eine der Höhepunkte war die Teilnahme an der Steubenparade in New York 1980.
Interesse geweckt; hier klicken für mehr Informationen
Der Karneval ist ohne die Burgnarren und MüKaRoOs nicht vorstellbar.
Karneval gab es bereits 1929 in Gerolstein. Der jüdische Kaufmann Fritz Mansbach war damals Karnevalsprinz in Gerolstein.
Am 27. September 1952 wurde im Kaiserhof die Karnevalsgesellschaft Gerolsteiner Burgnarren gegründet2.
Der große Rosenmontagszug, Tanz auf windiger Höhe in der Eifelkaserne Lissingen, die Kappensitzung, ein karnevalistischer Gottesdienst und andere Veranstaltungen werden von den Burgnarren ausgerichtet.
Mittlerweile gibt es mehrere Tanzgruppen, die Möhnen sind sehr aktiv, eine Burschengarde gibt es und der Elferrat ist auch immer dabei. Jedes Jahr stellen die Burgnarren einen Prinzen mit einem Adjutanten als Prinzenführer. 2006 gab es ein Damendreigestirn. Und 1988 waren der Prinz und der Adjutant weiblich.
2016 musste der Rosenmontagsumzug kurzfristig wegen einer Sturmwarnung abgesagt werden.
Gerolstein ohne Karneval und ohne die Burgnarren; undenkbar.
Hier die Homepage der Burgnarren
Ergänzend zur Homepage haben wir hier alle Prinzen bis 1994 aufgelistet.
Besondere Jecken:
- Heini SCHÖWER und Anton BONEFAS
- „Jupp und Jääp“ (Jakob Conen und Hermann Josef Brauns)
Fredy LANGE hatte für die Gerolsteiner Burgnarren ein Lied komponiert. Den Text und die Noten finden Sie hier.
Zu den Burgnarren gesellte sich dann am 31. März 1973 der Karnevals-Club Auberg Blau-Weiß.
1991 wurde der Karnevalsverein KC Sarabodis in den Farben weiß-blau gegründet. 2007 fand die letzte Kappensitzung des KC Sarabodis statt.
Jirrelsteener Jonge un Mädche und die Jirrelsteener Narrenbande sind bzw. waren auch sehr aktiv.
Beide Gruppierungen wurden 1993 gegründet: Prinz Ernst (Krämer) der Erste hatte in diesem Jahr die Regentschaft übernommen. Sein Adju war Karl-Heinz KRÄMER.
Das "Wappentier" der Jirrelsteener Narrenbande ist ein Seehund.
1997 wurde der Karnevalsverein MüKaRoOs gegründet. Der Name setzt sich aus den Ortschaften Müllenborn, Kalenborn, Roth und Oos zusammen.
MüKaRoOs veranstaltet eine Kappensitzung, ein Karnevalsumzug und die sog. Bernie-Verbrennung; das "Wappentier" von MüKaRoOs3.
Einer der ältesten (und noch aktiven) Vereine ist der BRIEFMARKEN-UND MÜNZSAMMLERVEREIN "EIFELLAND". Sie wurden 1954 gegründet (siehe auch Cafe Euskirchen)4
Am 26. Oktober 1954 wurde auf Initative von Dr. Wilhelm DERICHS der Briefmarkensammlerverein "Eifelland" gegründet. Herr DERICHS war Geschäftsführer beim Gerolsteiner Brunnen und gründete 1957 das heute noch bekannte Briefmarken- Auktionshaus Dr. Derichs Köln.
Die 12 Gründungsmitglieder waren: Josef ARNOLDI, Karl BÜCHLER, Dr. Wilhelm DERICHS, Fritz EBERHARD, Josef HEYER, Wilhelm HORN, Horst KALETTA, Josef LEUFER, Martin MEYER, Peter REGNERY, Kurt SALZER, Erhard SCHMIDT (auch 2. Vorsitzender).
Ab dem 2. März 1975 bis zum 01.05.2005 war Heinz REGNERY 1. Vorsitzender (verstorben 23.02.2019).
1. Vorsitzender Herbert WOLLENWEBER v. 01.05.2005 - 05.05.2024.
1. Vorsitzender ab dem 05.05.24: Dr. Peter MÜLLER. stell.Vors.: Karl SERVATIUS, Kassierer: Josef BALES, Jugendleiter: H.-J. RAETZ, Beisitzer: Dieter DÖCKER, Sebastian BRAMER.
Ebenfalls ab dem 05.05.2024 gilt ein neuer Vereinsname: "Sammlerfreunde Eifel Gerolstein"
Ab dem 15.07.2002 ist der Verein unter www.briefmarken-muenzen-eifel.de zu finden.
Quellen:
1: https://gerolsteiner-stadtsoldaten.jimdo.com/
2: https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de/VT/hjb2017/hjb2017.26.htm
4: https://briefmarken-muenzen-eifel.de/index.php
Eifelverein Gerolstein:
Es gibt auch eine aktive Gruppe des Eifelvereines. Die aktuellen Aktivitäten können Sie sich hier anschauen: Eifelverein Gerolstein – STARTSEITE (eifelverein-gerolstein.de)
1978 hat der Eifelverein Gerolstein eine eigene Chronik veröffentlicht: 90 Jahre Eifelverein Gerolstein. Diese können Sie gerne hier nachlesen: Chronik von Hans EICH.
Im Stadtteil Müllenborn gibt es ebenfalls eine aktive Gruppe; weitere Information hierzu unter Eifelverein Müllenborn.
Bahnhof
Der Bahnhof Gerolstein liegt an der sog. Eifelstrecke zwischen den Bahnhöfen Köln und Trier (ca. 173 Bahnkilometer)1.
Er wurde im Stil der Neogotik in roten Bundsandstein erbaut.
Zunächst wurde im Jahr 1864 die Strecke von Düren über Euskirchen und Gerolstein nach Trier gebaut.
Von 1843, als der erste Gedanke einer Bahnstrecke aufkam, bis 1968 ging der Streit um den Streckenverlauf. 1859 wurde dann beschlossen, die bereits bestehende Strecke Saarbrücken-Trier soll durch das Kylltal bis Schmidtheim, von dort entlang der Uft bis Kall verlaufen. Dort findet sie Anschluss an die fertig geplante Strecke nach Euskirchen, die 1866 fertiggestellt wurde.
Dann wurde am 1. Oktober 1875 wurde die Strecke von Euskirchen aus in Kalscheuren angeschlossen. Somit ist ab diesem Tag die Strecke Köln - Trier durchgehend befahrbar.
Obwohl Grunderwerb, Trassierung, sowie Brücken- und Tunnelbau für einen zweigleisigen Ausbau vorgesehen war, wurde jedoch vorerst nur ein Gleis gelegt.
1859: Köln–Kalscheuren
1865: Euskirchen - Mechernich
1867: Mechernich - Kall
1868: Kall - Sötenich
1870: Sötenich - Gerolstein
1871: Gerolstein - Trier-West
1875: Trier-West - Trier
Die Strecke war durchgehend zweigleisig ausgebaut. Nach dem II. Weltkrieg wurde das zweite Gleis auf Anordnung
der französischen Besatzungsmacht fast gänzlich abgebaut.
Die erste Fahrt fand am 15.11.1870 zur Beförderung von 70.000 französischen Kriegsgefangenen statt; in offenen Güterwagen.
Am 25.03.1871 brachte dann ein Zug heimkehrende deutsche Soldaten zurück. Am 01. Juli 1871 wurde die Strecke für den allgemeinen Verkehr freigegeben.
Der Bahnhof Gerolstein wurde am 15. November 1870 am Streckenkilometer 101,4 in Betrieb genommen.
Nördlich zweigt die bis Kaisersesch stillgelegte Eifelquerbahn über Daun und Kaisersesch nach Andernach ab.
Ferner begann hier die stillgelegte Westeifelbahn, die früher über Prüm nach Sankt Vith führte und beim Eisenbahnknotenpunkt Pronsfeld nach Waxweiler und Neuerburg verzweigte.
Von Gerolstein nach Prüm soll nun ein Radweg auf der alten Bahntrasse gebaut werden. Ab Prüm liegen schon seit Jahren keine Gleise mehr.
Eingerichtet wurde neben dem Bahnhof, der Bahnmeisterei, dem Bahnbetriebsamt und dem Maschinenamt auch ein erstes Bahnbetriebswerk (Bw). Nötig war es, da in der Frühzeit der Eisenbahn nur begrenzte Möglichkeit zur Mitnahme von Holz, Kohle und Wasser auf den Lokomotiven vorhanden waren. 1912/13 wurde aufgrund der unzureichenden Platzverhältnisse am Bahnhof ein neuer Lokschuppen nahe der Gemarkungsgrenze Pelm errichtet. Mittelpunkt der Anlage bildete ein 15ständiger Ringlokschuppen, der von einer 20m-Drehscheibe aus befahren werden konnte. Angebaut war ein Verwaltungstrakt, vorgelagert waren die Bekohlungsanlage mit zwei Kohlekränen sowie einige Nebengebäude. Zu einer Drehscheibe für den Bauverkehr wurde das Bw Gerolstein im Zuge des Westwallbaus in den 1930er Jahren2.
2013 wurde der Bahnhof von den Verbandsgemeindewerken gekauft und umgebaut.
Nach dem Umbau 2015 zogen auch die Touristikinformation Gerolsteiner Land und das neue DB Reisezentrum in das Gebäude.
Zurzeit wird der Bahnhof komplett umgebaut. Die 5 Gleise bleiben erhalten, die Unterführung wird zugeschüttet und durch eine Überführung bis in den Kasselburger Weg ersetzt.
Siehe auch unsere Seite Bahnhofsumbau
Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat den zweigleisigen Ausbau der Strecke und die gleichzeitige Elektrifizierung für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet[24]. Das Projekt wurde jedoch nicht aufgenommen.
Aktuell (2020) soll die S-Bahn von Köln nach Kall fahren; Elektrifizierung inclusive.
Quellen (dort bitte die weitergehenden Quellen beachten):
Post
Seit Mitte des 18. Jahrhundert war die Thurn-und-Taxis'sche Reitpost Wien - Brüssel, die durch die Eifel lief, eingestellt worden. Seitdem bestand eine Fahrpost von Koblenz über Aachen nach Lüttich, eine zweite ab Koblenz über Kaiseresch, Wittlich nach Trier.
Als dann eine Reitpostlinie von Mainz über den Hunsrück nach Trier eingerichtet wurde, verlor die Eifelkurs jede Bedeutung. Erst im Jahre 1810 ist von einem Postamt in Prüm die Rede; und einer Verteilstelle in Wittlich.
1846 wurde die Landbriefbestellung eingerichtet, die an bestimmten Tagen austrug.
Um 1850 erhielt Gerolstein eine Postexpedition. 1865 verkehrte eine Personenpost von Gerolstein nach Birresborn und Hillesheim. Die Personenpost von Prüm bis Lutzerath wurde 1867 von Gerolstein nach Dockweiler geleitet; und nicht über Kirchweiler.
1867 richtete man eine Personenbeförderungspst zwischen Prüm und Dreis ein.
1868 verkehrte ein 4-Sitzer Pferde-Omnibus über Gerolstein über Gerolstein von Balesfeld bis Hillesheim.
Posthalter war die Familie von Landenberg. Aus der Posthalterei entstand das ehemalige Hotel zur Post. Die Häuser gegenüber waren Pferdeställe, Remisen und Scheunen.
1870 erhielt Gerolstein die erste provisorische Telegraphenverbindung nach Trier. Am 16.9.1876 wurde diese provisorische Telegraphenlinie zu einer Telegraphenanstalt mit beschränkten Tagesdienst und am 01.08.1879 mit 3 Fernsprechapparaten, einem Beamten und einem Boten erweitert.
Bis zum 15.05.1897 befanden sich Post, Telegraphen- und Telefonamt im Stationsgebäude, wurden dann in ein eigenes Hausgegenüber verlegt. Heute ist dort ein Snack-Express / Café.
Frei- und Hallenbad
1952 fasste der Stadtrat Gerolstein den Beschluss, ein neues Schwimmbad zu bauen.
Zuvor wurde ausschließlich in der Kyll gebadet. Auch ein Holzgebäude auf Stelzen mit Umkleidekabinen, einem Sonnendeck und Treppen in die Kyll gab es dort. Mutige sprangen vom Sonnendeck in die Kyll. Aber die hygienischen Bedigungen durch die Einleitung ungeklärter Abwässer ließen ein Schwimmen in der Kyll nicht mehr zu.
Die Gerolsteiner Badeanstalt in der Kyll, einem Fluss-, Sonnen-, Licht-, Luft-, Strandbad, befand sich 300 Meter unterhalb der Mühle beim Mühlenwäldchen und nicht weit von der Eisenbahnbrücke entfernt. Dort gab es auch eine große Liegewiese.
Nun entschied man sich für ein freies Gelände zwischen Raderstraße und Lissinger Straße, gegenüber dem (alten) Krankenhaus.
Zunächst wurde das 50 m x 20 m große Becken mit Mineralwasser aus der Hansa-Quelle befüllt. Erst 1965 erhielt das Freibad eine Umwälzpumpe.
1973 wurde dann das Hallenbad errichtet; 2,5 Millionen DM kostete der Neubau.
2006 wurde das Bad für fast 3 Millionen Euro grundlegend saniert. Danach übernahm die Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) die Betreuung beider Bäder.
Im Jahr 2020 wurde das Hallenbad technisch auf neuesten Stand gebracht. Beide Schwimmbäder befinden sich nun im Besitz der VG Gerolstein und werden gemeinsam betrieben.
Die Schwimmbäder werden nicht nur von den Bürgerinnen und Bürgern, den Schulen und der Bundeswehr genutzt, sondern auch zwei Schwimmvereine sind hier anzutreffen: DLRG Ortsgruppe Gerolstein e. V. und der Schwimmclub Flipper Gerolstein e.V.
Hier kann man nicht nur das Schwimmen erlernen, es auch wird an zahlreichen Meisterschaften teilgenommen. Beide Gruppen sind auf Facebook zu finden.
Blaulichtfamilie
Die Stadt Gerolstein hat und hatte immer ein besonderes Verhältnis zu ihrer Blaulichtfamilie.
Ganz vorne ist natürlich die Freiwillige Feuerwehr Gerolstein.
1882 wurde diese im Hotel Zur Post gegründet. Das erste Feuerwehrhaus befand sich vermutlich im Keller der St.-Anna-Schule in der Hauptstraße, Parkplatz Normaluhr. 1936 wurde die Feuerwache neben dem alten Rathaus bezogen. 1958 wurde der Spielmannszuges der Feuerwehr Gerolstein gegründet. Im Jahre 1968 konnte die Feuerwehr Gerolstein in ein neues Feuerwehrhaus am alten Marktplatz umziehen; heute befindet sich dort die Verwaltung der Caritas. Am 03. Mai 2000 bezog die FFW Gerolstein die neuen Räumlichkeiten in der Lissinger Straße, wo sie sich auch heute noch befindet.
Viele bekannte Feuerwehrkameraden waren Wehrführer in Gerolstein und Wehrleiter für die VG Gerolstein; aber auch Kreisfeuerwehrinspektoren.
Erster FFW-Chef war Friedrich-Wilhelm Cremer, genannt Schmidtbach (1882). Jakob Hoffmann war im und nach dem II. Weltkrieg langjähriger Wehrführer. Kreisfeuerwehrinspekteur Josef Verfers (und sein Nachfolger Willi KEPLER), alles Gerolsteiner, setzten sich sehr stark für die örtlichen Wehren ein.
Johann REGNERY, Karl FELTES, Ernst KRÄMER, Othmar ZIMMERMANN, Karl-Heinz Kunze und natürlich Thomas BALLIVET (und andere) waren bzw. sind sehr bekannte Wehrführer der Stadt Gerolstein.
Quelle und weitere Informationen zu Freiwilligen Feuerwehr Gerolstein finden Sie hier
Aus dem Stadtgeschehen ist der DRK Ortsverein Gerolstein nicht mehr wegzudenken.
Der heutige DRK-Ortsverein Gerolstein e.V. wurde nach den Wirren des 2. Weltkriegs neu gegründet. Bis zum Jahr 1980 nutzte die DRK-Truppe Räumlichkeiten im alten Gerolsteiner Rathaus. Nach der Renovierung der ehemaligen Jugendherberge in der Lindenstraße 14 stand dann der Umzug in die dortige DRK-Begegnungsstätte an. Ende 2012 zog der DRK-Ortsverein in das heutige Vereinsheim am Fuchsbau (Richtung Büschkapelle) um.
Zu den originären Aufgaben des Ortsvereins zählen die Durchführung von Blutspendeterminen, Sanitätsdiensten oder Verpflegungseinsätzen. Außerdem unterstützen die ehrenamtlichen Helfer den hauptberuflichen Rettungsdienst mit einem eigens dafür zur Verfügung stehenden Rettungswagen und werden u.a. auch kreisweit bei größeren Schadens- bzw. Katastrophenlagen eingesetzt.
Der Aktive Dienst im DRK-Ortsverein Gerolstein e.V. zählt aktuell ca. 45 Helferinnen und Helfer, hinzu kommen ca. 20 Kinder bzw. Jugendliche des Jugendrotkreuzes.
Im Juli 2022 hat Mario Friedrich den Vereinsvorsitz von Matthias Pauly übernommen, der dem Verein seit 2004 vorstand. Den Aktiven Dienst leitet seitdem Michael Böffgen, an der Spitze des Jugendrotkreuzes steht unverändert Monja Schmitz.
In der linken Spalte finden Sie noch Bilder vom Fuhrpark des DRK.
Die Polizei darf hier nicht unerwähnt bleiben.
Der erste namentlich bekannte Polizist war der Gendarmeriewachtmeister August Wimmer (1859-1936). Er kam 1894 nach Gerolstein.
1932 trat Herr HOßBACH die Nachfolge von Herrn WIMMER und Herrn HOUSCHT an1.
Nach dem 2. Weltkrieg bestand das Kreisgebiet Daun aus den 8 Amtsbezirken :
Daun, Gerolstein, Hillesheim, Birgel, Niederstadtfeld, Gillenfeld, Schönbach und Dockweiler.
In den einzelnen Amtsbezirken wurde zur Wahrnehmung der polizeilichen Aufgaben Polizei-Einzelposten eingerichtet.
Insgesamt waren 20 Beamte im Kreisgebiet eingesetzt. Die Beamten waren überwiegend zu Fuß unterwegs.
Die Diensträume der Polizei wurden in den Amtsverwaltungen untergebracht.
Die Dienstverrichtung erfolgte jedoch auch in den Privatwohnungen.
ab 01.01.1951:
Einrichtung von 2 Gendarmerie-Abteilungen ( Daun u. Gerolstein)
Gendarmerie-Abteilung Gerolstein / 3 Beamte (die Beamten MARTIN/ Fritz EBERHARD u. Peter SCHNEIDER)
im alten Rathaus (heute: Naturkundemuseum) Hauptstraße in Gerolstein.
Umbenennung der Gendarmerie-Abteilungen in Gendarmerie-Kommandos
ab 01.01.1968:
Gendarmerie-Station Gerolstein / 5 Beamte
(Erich KÜHLWEIN, Josef RASKOB, Josef SONNEN, Anton ERTZ, Josef KRÄMER)
ab 1970/01.01.1971vollzogene Verwaltungsreform
Zuständigkeit der Gendarmerie-Station Gerolstein in den Grenzen der Verbandsgemeinde Gerolstein
August 1975:
Umzug der Polizeiwache in den Kasselburger Weg
August 1979:
Umzug der Dienststelle ins Rathaus Gerolstein, Kyllweg
01.09.2011 Einzug der Polizei in die Raderstraße 15, ehemalige STOV (Standortverwaltung) bzw. altes Krankenhaus.
Viele Polizisten stammten aus Gerolstein und haben sich immer wieder in das soziale Leben eingebracht. Herr Josef RASKOB (+1996) war jahrelang der Leiter des Heimatmuseums (1977-1992). Helmut SCHÜSSLER war ewig Jugendleiter im Sportverein Gerolstein. Reiner ROOS war nicht nur als Jirrelsteener Jung kurzzeitig Leiter der Polizeiwache Gerolstein, sondern im Karneval als Büttenredner Eifelröschen bekannt und unterwegs.
Quelle:
1: Brunnenstadt Gerolstein, Alte und neue Bilder, Seite 21
Bundeswehr
Gerolstein ohne Bundeswehr; eigentlich fast undenkbar.
Die Kaserne "Auf windiger Höhe" im Stadtteil Lissingen wurde zu Beginn der 60er Jahre erbaut.
Bereits im Juli 1964 zog das ehemalige Fernmeldebataillon 767 in die Eifelkaserne ein. Zuvor war das FmBtl in 930 umbenannt worden. Nach diversen Namensänderungen (FmBtl 767 in sFmBtrbBtl 762, Oktober 1970 Umbenennung in sFmBtrbBtl 930) erfolgte im Oktober 1979 die Umbenennung wieder in FmBtl 930.
Im Oktober 1982 wird das FmBtl 930 dem FmKdo 900 unterstellt. Auch dem FmBtl 930 war eine FmAusbKp unterstellt, die 931.
Mehrfach wurde die Bundeswehr und der Standort Lissingen umstrukturiert.
Heute gehört das IT-Bataillon 281 zum Kommando Cyber- und Informationsraum, kurz CIR.
Die Eifelkaserne blickt auf eine lange Tradition in Gerolstein zurück und ist tief in der Region verwurzelt. Gerade viele Soldaten sind hier in Gerolstein geblieben und haben meist vielfach aktiv in Vereinen und Organisationen eingebracht.
Die Auslandseinsätze für die Soldatinnen und Soldaten der Eifelkaserne sind ein wichtiger Bestandteil der Bundeswehr.
Auch unsere Seite der Bundeswehr ist informativ.
Seit 1968 war auch das Verteidigungskreiskommando VKK in Gerolstein untergebracht. Das VKK 422 umfasste die Landkreise Daun, Prüm und Bitburg. Zunächst zog das VKK 1968 in den Kasselburger Weg. Später wurden dann Räumlichkeiten in der Kaserne bezogen. 2004 wurden die VKK's aufgelöst. Stattdessen wurden Kreisverbindungskommandos als Verbindungsstellen den Landräten unterstellt. VKK und KVK bestanden bzw. bestehen nur aus Reservisten.
Am 6. Oktober 1960 wurden die Patienten aus dem alten Krankenhaus in das neue St. Elisabeth-Krankenhaus verlegt. Dann wurde Platz geschaffen für die Standortverwaltung StOV.
Von 1964 bis 2006 befand sich die StOV in Gerolstein, Raderstraße 15, im alten Krankenhaus.
Zwischenzeitlich gehörten 320 Mitarbeiter der STOV an und waren Dienstleister für 3500 Soldatinnen und Soldaten. Der letzte Chef war Berndt-Georg Hahn.
Ab 2011 befinden sich hier in der Raderstraße 15 die Polizeiwache Gerolstein und ein Steuerberatungsbüro.
Schulen
Die erste Schule war die St.-Anna-Schule in der Hauptstraße, jetzt Parkplatz Normaluhr / Burgstraße (1708).
Ab 1921 wurde dann die St. Josefsschule in der Hauptstraße (jetzt Arbeitsamt) genutzt. Diese Schule wurde im II. Weltkrieg stark zerstört. Nach dem Wiederaufbau befand sich dort die Volksschule und das Progymnasium. Während des Aufbaus befanden sich beide Schulen behelfsmäßig im Hotel Dolomit, später Internat Albertinum.
Neben der St.Josefsschule (jetzt Raderstraße und Mehrgenerationenhaus) befanden sich auch Baracken. So konnte die Volksschule für 3 Klassenräume und für die Sonderschule L (für Lernbehinderte) Unterricht gewährleisten.
Damals gab es noch eine Trennung von katholischer (11 Klassen) und evangelischer (2 Klassen) Volksschule.
1953 wurde das Progymnasium im Flur Leutersfeld eingeweiht (heute St.-Matthias-Gymnasium). 1958 verließ die erste Abiturienta das Gymnasium. 1960 ging die Trägerschaft von der Stadt auf das Land über; später auf den Landkreis.
Die Berufsschule wurde 1950 in Sarresdorf errichtet, wo sich auch noch heute befindet.
Die neue St.-Anna-Schule wurde 1966 in der Lissinger Straße errichtet; heute Realschule plus Gerolstein.
1977 wurde die neue Grundschule an der Waldstraße feierlich eingewiehen.
Bereits 1966 stellte die Stadt Gerolstein den Kindergarten Alter Markt für die Einrichtung einer Sonderschule G zur Verfügung. 1979 zog diese Schule in das Hubertus-Rader-Förderzentrum in der Waldstraße um. Die Unterscheidung zwischen Sonderschule L und G wurde aufgehoben.
Alte Rektoratschule befand sich im Bereich der Hauptstraße / Ecke Von-Eichendorff-Straße (heute ist hier ein Parkplatz). Dort war zuvor (bis 1893) die Apotheke Brunner untergebracht.
Für viele Menschen war die Rektoratschule in den 50er Jahren die Grundschule. Im Untergeschoss waren die katholischen Schülerinnen und Schüler untergebracht; im Obergeschoss die evangelischen Schülerinnen und Schüler. Während den Pausen achteten die Lehrerinnen und Lehrer sehr genau darauf, dass die verschiedenen Konfessionnen nicht zusammen spielten. Und am Nachmittag in der schulfreien Zeit war dies wiederum egal.
Linksseitig befand sich der große, katholische Schulhof; rechtsseitig ein kleiner Schulhof für die evangelischen Schulkinder.
Bekannte Lehrerinnen/Lehrer waren: Herr Franz HOMBACH, Frau WEISS, Frau SCHMIDT, Herr ANDERSCH, Frau LANGNER, Herr PITSCHMANN.
Eigentlich durften ab 1880 bis ca. 1957 Lehrerinnen nicht heiraten. Sie verloren bei einer Hochzeit nicht nur ihre Anstellung, sondern auch ihr Ruhegehalt. Man trauten den Frauen die Doppelbelastung von Familie und Beruf nicht zu. Erst 1957 wurde diese Diskriminierung aufgehoben. Quelle. Lehrerinnenzölibat. Daher nannten sie viele Lehrinnen auch Fräulein.
Heute gibt es noch 5 Schulen im Stadtgebiet:
- Berufsbildende Schule Vulkaneifel
- Grundschule an der Waldstraße
- Hubertus-Rader-Förderzentrum
Weitere Informationen auch auf unserer Seite
Kindergärten
Der erste Kindergarten befand sich neben dem alten Krankenhaus in der Raderstraße (hier befindet sich heute der Kindergarten Kleine Helden).
Der Kindergarten war zunächst in Trägerschaft der Franziskannerinnen. Bis 1970 blieb es bei der Trägerschaft; die Stadt stellte die Räume, Licht und Brand (-holz und Kohlen/Briketts) zur Verfügung.
1961 zog der Kindergarten in den Kasselburger Weg (heute Haus der Jugend). Der stadteigene Kindergarten Alter Markt wurde dem Kreis für die Sonderschule G zur Verfügung gestellt (siehe Schulen).
1973 wurde dann der Kindergarten Lindenanlage eingeweiht. Dieser existiert heute noch.
Ab 2013 wurde der Kindergarten Kleine Helden in der Raderstraße in Betrieb genommen.
Schauen Sie doch mal auf unsere stadteigene Homepage Kitas Gerolstein
Laienschauspieler
Pastor RADER und Kaplan FREICHEL waren 1924 die Initatoren für die ersten Schauspiele in Gerolstein.
1924 wurden im Saal CRUMP, später "Zur Linde", die Elmarspiele aufgeführt. Elmar war ein Bühnenstück
nach Fr. W. Webers "Dreizehnlinden".
Dann wurde in der Lindenstraße unterhalb den Dolomiten eine Freilichtbühne gebaut; der
sog. Elmarplatz: 2.000 Sitzplätze; davon 1.000 Sitzplätze überdacht:
(siehe Bilderleiste links;
direkt unterhalb vom Buchenloch befand sich die Freilichtbühne. Markant ist heute noch,
dass ähnlich den Karl-May-Festspiele in Elspe, mehrere Wege vorhanden sind.
Über diese Wege gelangten die Schauspieler während den Spielen auf die Bühne; und natürlich wieder zurück).
Von 1924-1930 wurden dort an allen Sommertagen Theaterstücke aufgeführt: Elmar, Genovefa, Andreas Hofer,
Der Königsmörder und Parzifal1
Am 7. September 1930 fand die letzte Aufführung von „Die Hermannsschlacht“ statt4.
1953 wurde anläßlich zur Wiederverleihung der Stadtrechte das Heimatspiel "Der Sperrwurf" auf der Löwenburg in
9 Vorstellungen aufgeführt.
Die Idee hatte Peter HORSCH, gemeinsam mit Claus Prinz und Dr. Hans Peters. Das Drehbuch wurde von Klaus Mark aus Brockscheid geschrieben2
Der Sperrwurf geht auf eine alte Sage zurück. Diese können Sie gerne nachlesen; siehe Quelle 3 unten.
Gerolstein erhielt erstmals 1336 das Stadtrecht. Im 17. Jahrhundert hatte Gerolstein viel unter den Zerstörungen durch marodierende Heere im dreißigjährigen Krieg zu leiden. Durch mehrere Brände wurden Teile der Stadt zerstört und die Bevölkerungszahl in der Stadt und der Umgebung schrumpfte drastisch, so dass in der Folge die Stadtrechte aberkannt wurden. Erst 1953 wurden die Stadtrechte (verkaufte Ansteck-Fähnchen) erneut verliehen.
Anläßlich der Stadtrechtsverleihung am 7. Juni 1953 wurde der Sperrwurf (hier ist das Original Programmheft) nochmals aufgeführt.
Spielleiter war Johann METZEN, Bühnengestalter Heinz HAMM, Musik Carl BREUER. Insgesamt traten 60 Laienschauspieler auf.
Zur 650-Jahr Feier der Stadt Gerolstein wurde 1985 der Speerwurf erneut aufgeführt. Danach wurde erst eine
Laienspielgruppe und dann 1993 wurden die Burgschauspieler gegründet.
1987: Der Maulkorb; 1990: Feuerzangenbowle; 1991: Schneewittchen; 1994: Jedermann; 1996: Wilhelm Tell;
1998: Die fromme Helene; 2000: Der Speerwurf; 2003: Der Schinderhannes; 2005: Heiraten ist ein Risiko;
2007: Wirtshaus im Spessart; 2009: König Drosselbart; 2011: Pittchen; 2013: Blumen, Bräute und Banditen;
2015: Geschichten von Loriot; 2017: Hauptmann von Köpenick.
Das "letzte" Theaterstück wurde 2019 mit "Tod auf dem Nil" aufgeführt.
Wenn Sie sich für die Burgschauspieler näher interessieren
Quellen:
1 Gerolstein in alten Ansichten, Pater Josef BÖFFGEN
2 Wilma Herzog: Die Idee eines Gerolsteiners - das Heimatspiel »Der Speerwurf«, Heimatjahrbuch 2000
3 Peter Horsch: Die Sage vom Speerwurf, Heimatjahrbuch 1983
4 Karl-Heinz BÖBBES Böffgen; Gerolsteiner Felsenspiele Heimatjahrbuch 2010