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Die Badeanstalt

Verfasser:    Peter Horsch jun./Stadtarchiv

Die Badeanstalt befand sich zwischen den beiden Weltkriegen hier unterhalb der Mühle am diesseitigen Ufer der Kyll, wo das Flüsschen schon bald die Gemarkung Lissingen erreicht. Schon in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie den Sommerfrischlern, wie man die Touristen damals bezeichnete, angepriesen. So steht in einer vom Luftkurort Gerolstein in Auftrag gegebenen Panoramakarte aus dieser Zeit geschrieben, dass es „eine Gerolsteiner Badeanstalt in der Kyll“ gibt. Man wirbt mit „Fluß-, Sonnen-, Licht-, Luft- und Strandbad“.

Es war ein Bretterhäuschen mit einigen Umkleidekabinen, einer großen Holzveranda, von der zwei Treppen als Einstieg ins Wasser führten. Damals genügten die Selbstreinigungskräfte der wenig belasteten Kyll noch den Hygieneansprüchen. Hier erlernten viele Gerolsteiner Bürger unter der Aufsicht von Bademeister Weidig das Schwimmen. Die Liegewiesen luden bei schönem Wetter zum Verweilen ein.

Bevor die Badeanstalt errichtet worden war, diente der „Perdskümpel“, eine großflächige und tiefe Stelle an der Gemarkungsgrenze zu Pelm, unentwegten Zeitgenossen zum Badevergnügen. Eigentlich war er zum Baden und Reinigen der Arbeitspferde gedacht. Daher auch sein bis heute überlieferter Name.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann das Gerolsteiner Frei-, und einige Jahre später auch das Hallenbad erbaut.