Gerolsteiner Brunnen Wilhelm Flamm Co.
Verfasser: Hans-Josef HUNZ / Stadtarchiv
Als „jüngsten“ Mineralwasserbetrieb in Gerolstein gründete Wilhelm Flamm im Jahre 1907 das Unternehmen „Gerolsteiner Brunnen Wilhelm Flamm Co.“. Mitgesellschafter waren zunächst die Herren Moog und Vogler, letztgenannter zugleich Bürgermeister von Gerolstein. Nach dem Ausscheiden der beiden Gesellschafter im Jahre 1920 führte Wilhelm Flamm das Unternehmen mit seinen beiden Brüdern Josef und Franz als Familienunternehmen fort. Nach dem Tode von Wilhelm Flamm im Jahre 1945 ging das Unternehmen an eine Erbengemeinschaft über.
Die Betriebsstätte des „Gerolsteiner Brunnen“ lag auf einem schmalen Grundstück zwischen Kyll und Bahnstrecke – einem Teil des heutigen „Kyllparks“. Die Produktions- und Lagerhallen wurden im Laufe der Jahre immer wieder erweitert. Die verbleibenden Außenflächen wurden als Zwischenlager für Leergut genutzt. Die damalige Quelle ist heute noch auf dem Gelände sichtbar; sie wird weiterhin (heutigen) Gerolsteiner Brunnen genutzt.
Das Unternehmen der Familie Flamm wurde 1954 vom „Gerolsteiner Sprudel KG“ aufgekauft; die sechs Mitglieder der Erbengemeinschaft wurden ausbezahlt. Es war der erste Zusammenschluss von zwei bis dahin selbstständigen Mineralbrunnen in Gerolstein, weitere sollten Jahre später folgen.
Der beengte Standort zwischen Kyll und Bahn wurde vom Gerolsteiner Sprudel Ende der 1960iger Jahren aufgegeben. Die Produktions- und Lagerhallen wurden abgebrochen. Zuletzt blieb noch ein Wohnhaus im hinteren Teil des Grundstückes erhalten. Dort wohnte bis zum Abriss u.a. der bekannte Gerolsteiner Fotograf Fredy Lange mit seiner Familie.
Das Gelände ging an die Stadt Gerolstein. Die Fläche wurde in den 1980iger Jahren als „Kurpark“ (u.a. mit Wassertretbecken) angelegt und 2016/2017 zusammen mit dem Gelände auf der gegenüberliegenden Seite zum „Kyllpark“ umgestaltet.
Quellen:
Stadtarchiv Gerolstein
Pater Josef Böffgen, Schriftenreihe „Um Gerolstein und Munterley“
Schriften vom Gerolsteiner Brunnen