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Stadtmauer

1330     Urkunde: Henkyn von Buidesheym (Büdesheim) verpflichtet sich, Burgmann von

                Gerhard von Blankenheim zu werden, ein Haus zu Gerarzstein zu bauen.

                Vermutung: er beginnt mit dem Bau der Löwenburg.[1]

 

1336     Gerolstein erhielt Stadtrechte[2]

                „… Man wohnte im Schutze starker Mauern…“

                Am 28. August 1336 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Gerolstein auf dem Reichstage zu

Passau die Stadtrechte, die durch allerhöchsten Erlaß im Jahr 1856 aufgehoben wurden.

Am 07. Juni 1953 wurden diese Stadtrechte wieder verliehen[3]

Kaiser Ludwig der Bayer stellte Gerhard von Blankenheim die Stadtrechte aus[4]

 

1465     Erste Talkapelle direkt unter dem damaligen Schloss[5]

                Heute Bergstraße, rechts neben dem Wasserturm[6]

 

1552     Arnold von Gerolstein setzte sich erfolgreich gegen einen Eroberungsversucht des                     Erzbischof Balduins von Trier zur Wehr.

Daher erscheint es, dass bereits damals das Befestigungsrecht Anwendung gefunden hat und Gerolstein bereits eine Stadtmauer hatte.[7]

 

1689     Die mit Freiheiten und Privilegien ausgestattete kleine Stadt Gerolstein, der Flecken, befand sich am Fuße des Schlossberges. Die Stadt war vollständig durch eine Stadtmauer gesichert, die wiederum durch heruntergeführte Mauern mit dem Schloss verbunden war.

Die große Westpforte auf der Trierer Seite und die Ostpforte nach der Kölner Seite zu konnten die durchgehende Straße, welche die Mittelachse des Städtchens bildete, absperren. [8]

Das Westtor ist heute noch am Parkplatz Normaluhr erkennbar; das Osttor befindet sich unweit der Einfahrt zur Bergstraße.

In der Mitte der nördlichen Stadtmauer gab es eine kleinere Pforte zu den Kyllwiesen hin. Die Mühlenpforte ist heute noch deutlich erkennbar: neben dem Fachwerkhaus „Trapp“ in der Mühlenstraße befindet sich der Torbogen.

Das urkundlich dokumentierte Margarethenfpförtchen, das einen bequemeren Zugang zur Stadt vom Schloss her bot, befand sich im Westbereich der Stadtmauer; heute im Treppenaufgang zur Löwenburg im Bereich des Parkplatzes an der Normaluhr.[9]

 

 

1691     Großer Stadtbrand[10]

1708     Großer Stadtbrand[11]

1784     Großer Stadtbrand[12]

                Danach wurde die Stadtmauer als Steinbruch genutzt

 

Fazit: die Stadtmauer wurde ab ca. 1330 gebaut, immer wieder ausgebessert und mehrfach in Mitleidenschaft gezogen.

Anläßlich des Zerstörungszuges des Marquis de Boufflers 1689 wurden das Schloss und die Stadtmauer am meisten in Mitleidenschaft gezogen.[13]

Gerade am 14. September 1689 wurden 3 Löcher in die Stadtmauer gebrochen und die Stadttore wurde abgenommen. Damit hatte die Stadtmauer ihren Wehrcharakter verloren.[14]

Ca. 350 Jahre schützte die Stadtmauer die Gerolsteiner Bürger.

 Ab 1784 wurde die Stadtmauer nicht mehr wiederhergestellt, sie wurde nach und nach durch die Gerolsteiner Bürger als Steinbruch genutzt und damit entfernt. [15]

 

Die Stadtmauer in Gerolstein diente mehreren wichtigen Zwecken:

  1. Verteidigung: Die Hauptfunktion der Stadtmauer war der Schutz der Stadt vor feindlichen Angriffen und Plünderungen. Sie bot den Bewohnern Sicherheit vor kriegerischen Auseinandersetzungen und Räubern.
  2. Kontrolle: Durch die Stadtmauer konnten Ein- und Ausgänge kontrolliert werden.
  3. Repräsentation: Die Stadtmauer war ein Symbol für den Wohlstand und die Bedeutung unserer Stadt Gerolstein. Sie zeigte, dass die Stadt eine gewisse Größe und Wichtigkeit hatte, die es wert war, geschützt zu werden.
  4. Schutz vor Wildtieren: Neben menschlichen Feinden bot die Stadtmauer auch Schutz vor wilden Tieren, die damals eine Bedrohung für Menschen und Vieh darstellten.

 

 

 


[1] (Petzold, 1986), Seite 89

[2] (BÖFFGEN, 1977)

[3] (BÖFFGEN, 1977) letzte Seite

[4] (Winter, 1986), Seite 85

[5] (BÖFFGEN, 1977)

[6] (BÖFFGEN, 1977)

[7] (Winter, 1986),Seite 86

[8] Dr.Werner SCHWIND, Chronik Stadt Gerolstein, Bd. 2, Seite 259

[9] Wie 8

[10] (Böffgen, 2014)

[11] (Böffgen, 2014)

[12] (Böffgen, 2014)

[13] (SCHWIND, 2003), Seite 256 ff

[14] (SCHWIND, 2003), Seite 286/287

[15] Karl-Heinz BÖFFGEN, Meine Geschichte von Gerolstein in 43 Stationen, Seite 107