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Totenehrung am Totensonntag 2018

Erstellt von Friedhelm Bongartz, Stadtbürgermeister Gerolstein | |   Startseite gerolstein.org  Kernstadt
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Wir blicken auf  das Jahr 1918:

Am 11. November wurde der erste Waffenstillstand von Compiègne  zwischen dem Deutschen Reich und den beiden Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossen.

Es war das Ende eines Krieges, der über 20 Millionen Menschen das Leben kostete.

Der Erste Weltkrieg wurde genau vor 100 Jahren beendet. In Versailles wurde 1919 ein Friedensvertrag geschlossen – der in sich jedoch den Zündstoff der späteren Rache und Vergeltung trug und somit als Folge den Zweiten Weltkrieg schuf – mit über 50 Millionen Toten.

Heute – 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – und mehr als 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg stehen sich einst Verfeindete in friedlicher Koexistenz gegenüber – besser gesagt: Zusammen!

Ein leuchtendes Beispiel ist die Versöhnung mit unseren Nachbarländern. Allen voran steht die beidseitig gewünschte Freundschaft mit Frankreich. Ein ehrlicher Austausch  ermöglicht ein erfolgreiches Miteinander.

Wir haben in Deutschland erfahren, dass das Denken über den nationalen Tellerrand hinaus, die Respektierung der Kulturkreise anderer Völker und Länder zu Verständigung und Ansehen unter den Nationen führt.

Im gemeinsamen Gedenken erinnern wir an das, was geblieben ist:

  • Trauer und die Ehre gegenüber den Toten, die alle glaubten, das Rechte zum Schutz von Heimat und  Vaterlandes getan zu haben.
  • Schmerz und Leid der Hinterbliebenen, verursacht durch einen Krieg der Unvernunft, des Hasses, Größenwahns, Verblendung im Dunkel des Dienstes der angeblich gerechten Sache.

Der Totensonntag ist der Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege gewidmet.

Er ermahnt heute – in der Gegenwart – zum Frieden und zum Ende aller Gewaltherrschaft.

In allen kriegsführenden Ländern blieb am Ende immer der Schmerz über den Verlust  der Angehörigen, der Freunde und auch des verlorenen Hab und Gut,  zurück.

Die Einsicht, dass die eigenen Angehörigen ihr Leben für ein verbrecherisches, menschenverachtendes Regime hergeben mussten und einfache Soldaten ihr Leben für gewissenlose Machtstreber opferten, war besonders in den ersten Jahrzehnten schwer zu verkraften.

Die heutige Erinnerung und  Gedenken dürfen nicht nur:

  • auf die Toten der eigenen Familie,
  • des eigenen Landes,
  • auf tote Soldaten,
  • die Toten der Weltkriege

und damaligen Diktaturen alleine begrenzt werden.

Auch die Teilung Deutschlands, die europäische Situation nach 1945, hat viele weitere Opfer in Europa gefordert.

Europa ist kein Kontinent der Kriege mehr – aber immer noch werden wir erschüttert durch:

  • Terror,
  • Gewaltausbrüche,
  • bewaffnete Konflikte
  • Einschränkung der Freiheit
  • und die Vergeudung der Werte demokratischer Errungenschaften.

Aufgesetzte und teilweise praktizierte Alleinherrschaft sind die Anzeichen der Missachtung demokratischer Regierungsformen und lassen die Menschen wieder um ihren elementaren Lebenswunsch nach Sicherheit fürchten.

Es scheint, dass die Erfahrungen der kriegerischen Vergangenheit wieder einmal mehr nicht genutzt werden, die Menschen in Frieden leben zu lassen und die Wahrung gerechter Wohlfahrt zu sichern.

Nur unter Einhalt dieser Aspekte:

  • Achtung der Menschenrechte
  • Verhinderung von Krieg und Gewalt
  • Bekämpfung von Krieg und Gewalt
  • Unterstützung der Wohlfahrt

kann Frieden gewahrt und gefördert werden.

Es gibt keine gerechten Kriege!

Kein Krieg ist Gottes Wille!

Kriege sind keine Problemlösung und erst recht nicht die Erlaubnis der Durchsetzung weltlicher Machtgewinnung!

Den Menschen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, wurde ihr Leben genommen, das sie gerne noch mit anderen Menschen geteilt hätten. Sie konnten ihre Zukunft nicht mehr gestalten.

Die Toten, unterschiedlicher Herkunft sind der Beweis, was Hass, Neid, Größenwahl und Selbst-überschätzung verursachen können.

Das Andenken an sie fordert uns auf zum Einsatz für Frieden und Menschlichkeit, dann, war ihr Opfer nicht umsonst.

Sie sind das Mahnmal zu

  • Vernunft 
  • Achtung der Menschenrechte
  • menschlicher Würde
  • und Nächstenliebe.

 

Das Wissen um die Geschichte, die Informationen über unheilvolles Geschehen auch in der Gegenwart verpflichten uns, die Stimme zu erheben gegen die Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts in allen Teilen der Welt.

Ob Volkstrauertag oder Totensonntag , beide sind dafür besonders geeignet, auf die Menschen trauernd zurückzublicken, die im Bombenhagel über den Städten, die auf den Schlachtfeldern der Kämpfe oder überlebend aus dem Schlachten in Gefangenschaft starben oder umgebracht wurden, die wegen Ihres Glaubens oder Ihrer Gesinnung ihr Leben lassen mussten, die auf der Flucht in die Heimat ihr Leben verloren.

Es sind die Tage, die uns erinnern, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist – dass Einsetzen für Frieden nicht alleine Aufgabe der Politik ist

Es ist unser aller Auftrag:

Frieden zu bewahren – für den Frieden zu beten

Die hier und heute in Frieden ruhen  sollen uns erinnern, damit sie nicht umsonst ihr Leben verloren haben

Lasset uns Ihrer Gedenken

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