Du denkst, Du gehst ins Rondell – machst die Tür auf – schreitest wie ein Star über einen roten Teppich...und dann: Welcome in Las Vegas. Kompliment an die ‚Feier-Organisations-Fachkräfte‘ von MüKaRoOs!
Dankeschön an alle, die diese atemberaubende Deko aufgebaut haben!!! Um 19:30 Uhr gab Rainer Weber die Bühne frei für die Mini-Tanzmousjer. Hier zeigt sich, Talentsuche für Funken-Nachwuchs war erfolgreich. Auch die MüKaRoOs ‚Große Garde‘ präsentiert in ihren Auftritten Leidenschaft, Gemeinschaft und Tradition. Trainiert werden die Gruppen von Katharina Böffgen, Natascha Heinzen, Judith Kuhl und Inga Koßmann.
Mit Rums & Bums startete das Programm um 19:30 Uhr. Für 1. Vorsitzenden René Weber (unterstützt von zwei zauberhaften Assistentinnen) und 2. Vorsitzenden Michael Reinarz gab es viel zu tun. Das Dreigestirn Wiesbaum Mirbach 1963 e.V. (2024 Schaltjahr-Frauenpower) mit Gefolge und blau-weißen Funken erfreuten den vollbesetzten Rondell-Saal mit „Wisbe Alaaf!“ „Mirbach Hoppel Hoppel!“ „Mükaroos Alaaf!“
Es folgte die Sensation des Abends – ein Gast, mit dessen Wiederkehr nach über 50-jährigem Bühnenerfolg niemand mehr gerechnet hätte. ‚Et Hühldöppe‘, Werner Heck, lieferte ab und wie! (Mucksmäuschen Stille im Saal). Das wollte niemand verpassen! Dem Publikum blieb bei der statistischen Berechnung und Nachforschungen über den Osterhasen unter gewerkschaftlich organisierter Häsinnen die Spucke weg. Sein guter Rat zum Schluß: „Bemalen Sie sich ihre Eier selbst!“ wurde mit schallendem Gelächter und hartnäckiger Forderung einer Zugabe quittiert.
2022 hatte sich Werner Heck, das Genie der Rhetorik, von den großen Bühnen des Karnevals für immer verabschiedete – mit einer Ausnahme: Gerolstein! Er hat jedes Lob verdient! Ich vermute, sein barttragender Tischnachbar des Abends, (Stadtbürgermeister Uwe Schneider) hat sich später noch über die Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbierbar erkundigt. ;-) )
Über Tisch und Stühle ging es mit Trompeter Markus Rey. Er startete seinen mitreißenden Auftritt dort, wo die meiste Stimmung war – inmitten des Gerolsteiner Publikums. Alle waren begeistert von Trompetenklängen und Gesang.
Was wäre eine Kappensitzung ohne Eifelrös’che Rainer Roos? Als närrischer Kommissar erzählt er Geschichten und Anekdoten aus der Region. Seit 1979 begeistert er sein Publikum nicht nur in der Vulkaneifel, sondern auch im gesamten Rheinland. Ob Pferde – Chirurgen – Politiker – Gangster und Ganoven – Lehrer - Ehefrauen ... es Eifelrös’che kennt sich aus. Einen Trump-Witz kommentierte er: „Leider ist das bald kein Witz.... mehr“ und sprach damit vielen aus dem Herzen.
Für Hundert Prozent Stimmung sorgten die Dräcksäck. ‚Kölsches Geföhl‘ in der Eifel. Es wurden Schlager kräftig mitgesungen und mitgeklatscht. Alle waren in Feierlaune! Bei den Dräcksäck ist übrigens immer Damenwahl! (Und nein...an den jugendlichen Tischnachbarn aus Schutz...das heißt nicht, dass man sich eine Dame zum Mit-nachhause-nehmen auswählen darf, sondern umgekehrt, eine Dame fordert Dich zum Tanz auf... “???“)
Getreu dem Sprichwort: „Es gehen viele Freunde in ein kleine Haus“ passten auch viele Jecken auf die Rondell-Bühne. Die Gerolsteiner Stadtsoldaten begleiteten lautstark mit Fanfaren und Trommeln ihr Burgnarren- Dreigestirn Prinz Fölli I., Jungfrau Brunholde und Bauer Andreas, Ehrengarde, Möhnen zur Bühne. Noch nie bei einer MüKaRoOs-Sitzung dagewesen, folgte der Einmarsch eines weiteren Prinzen mit Gefolge: Welcome Gäste aus Prüm. Die Karnevalsgesellschaft 1881 e.V. mit Prinzenpaar, Prümer Garde (der Prümer Hanswurst die die Zentralfigur des Prümer Karnevals) wurde durch Musiker, die aktiv im Musikverein Prüm spielen, begleitet.
Ehrengäste Stadtbürgermeister Uwe Schneider, MdL Jens Jenssen und die Jirrelsteener Narrenbande (Getreu dem Motto mit Power und Konfetti, wird die Jirrelsteener Narrenbande die Session 2024 als Rockerbande rocken) wurden ebenfalls auf die Bühne gebeten.
Klar, dass sich das Gerolsteiner Dreigestirn auch noch einen Gag hatte einfallen lassen. Ein sogenannter „Einarmiger Bandit“ musste zum Glücksspiel durch René Weber betätigt werden. Nach mehrmaligen „Nieten“ kam der Jackpot mit Konfetti-Kanonenschlag, wie man ihn selten erlebt hat.
„The kölsche Queen of Comic“, Annegret vom Wochenmarkt sorgte für weitere Angriffe auf die Lachmuskeln. Wo sie auftaucht, bleibt kein Auge trocken. Die schönsten Stories von ihrem ‚HäBäät‘ und feinen Marktkundinnen wurden besonders von Frauen gefeiert. „Da hätt sie mir ihren neuen Silikon-Balkon präsentiert mit Brustwarzen-Piercing...Jutte Frau, müssen sie denn alles an die große Glocke hängen..“ „wenn die sich bückt dann springt der röhrende Hirsch, datt Arschgeweih aus dem Thrombose-Tanga..“
Die Tanzgarde der Karnevalsfreunde Pelmer Ulkvögel e.V. hatte einen zauberhaften Show-Tanz mitgebracht. Präsident Udo Platten und 2. Vorsitzenden Jenny grüßten Gastgeber und Publikum herzlich.
Ein Glanzpunkt folgte dem nächsten: „Klaus & Willi“, wer kennt sie nicht! Klaus Rupprecht ist ein - aus dem Fernsehen und von vielen Bühnen - bekannter Moderator und Bauchredner. Willi ist sein Affe. Spontan bezog er das Publikum mit ein. Gag auf Gag, viel Witz und eine hervorragende Bauchrede-Technik begeisterte: Klaus: „Wenn das mit unsere Regierung so weiter geht, gibt es demnächst Vergnügungssteuer auf Sex“. „Prima, dann kriegst Du ja eine Rückerstattung“, konterte Affe Willi. ..und weiter zum Publikum: „Ja,ja Klaus ist nicht mehr der Jüngste! Auf seiner Uhr steht Fossil. Früher hat er sich mit Nivea eingecremt und heute mit Voltaren!“
„Cleopatras Aufstieg und Untergang“ erzählte tänzerisch die Showtanzgruppe und war wunderschön anzusehen.
Liebhaber*Innen historischer Karnevalsklänge und Lieder hielt nichts mehr auf den Sitzen. Es marschierten ein: Kölsche Funke Rut-Wiess von 1823 e.V. Es war der Kölner Gruppe eine Ehre „Et Hühldöppe“, Werner Heck, in ihren Reihen zum Regimentsexzierzieren aufzunehmen. Vor der Bühne tanzte Funkenmariechen (Elena Stickelmann) mit Tanzoffizier (Florian Gorny). Die niedrige Rondell-Decke erlaubte ihre Akrobatik leider nicht. So wurde improvisiert. Michael Reinarz entfernte kurzerhand den Treppenaufgang zur Bühne und ein wundervoller Tanz wurde geboten. Das Tanzmariechen hatte sogar noch Geburtstag und wurde mit einer Konfetti-Salve gratuliert.
Was wäre Las Vegas ohne Magier? Was David Copperfield für Vegas, ist Schmitz-Backes für MüKaRoOs. Der Zauberkünstler (im zahnsteinweißen Pullunder) hatte zuerst schon Bedenken geäußert und sah die späte Zeit seines Auftrittes in Gerolstein kritisch...wurde aber eines Besseren belehrt. Schnell hatte er das Publikum mit seinem roten Tuch eingefangen. „Hallo, mein Name ist Michael und ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht!“, stellte sich der wohl meistgebuchte Zauberer Deutschlands vor. Und die Zuschauer riefen immer wieder wie aus einem Munde: „Unglaublich!“ Vor allem als er das rote Tuch verschwinden ließ... unsichtbar hinein in die rechte Hosentasche von Stadtbürgermeister Uwe Schneider...und von dort aus weiter...und wieder zurück '...und nichts war vorher abgesprochen'.
Mit beeindruckender Zauberei, niveauvollem Humor und liebenswürdiger Schlagfertigkeit hatte es dem Künstler Schmitz-Backes besonders eine junge Fußballergruppe aus Schutz angetan. (Die Redewendung „Do bes noch nit lans et Schmitz-Backes“ kennt man in der Eifel. Es bedeutet in etwa „Du hast noch nicht alles hinter dir“. Backes ist der Ausdruck für das Backhaus.)
Krönender Abschluss der MüKaRoOs-Veranstaltung (keine Minute langweilig) war das Männerballett. Sie studieren jedes Jahr im Winter einen neuen Tanz für die Kappensitzung ein. Trainiert werden die Jungs von Natascha Heinzen und Veronique Sons. Viva Las Vegas !!! mit Tina Turner (Ersatzmann: Bruno van Cant) und Elvis (Andreas Heinzmann)
„Das war perfekte Unterhaltung auf höchstem Niveau!“
