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Gerolstein setzt unmissverständliches Zeichen

Erstellt von Clara Zins-Grohé / Ansprache Uwe Schneider | |   Webseite Stadt Gerolstein  Alle Nachrichten  Startseite gerolstein.org  Gerolstein & Stadtteile  Wohnen & Leben
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 1.200 Menschen gegen Rechtsextremismus

Mit einer so riesigen Beteiligung hätten weder Organisator Benjy Thömmes noch Stadtbürgermeister Uwe Schneider gerechnet. „Beinahe 1.200 Demonstranten –   wir alle gehen auf die Straße für die Demokratie. Wir alle engagieren uns weil sie es nicht dem Schicksal überlassen, sondern es selbst in die Hand nehmen!“ begrüßte Benjy Thömmes die Demo-Teilnehmer aus Gerolstein und dem Umland.

So viele Menschen wie noch nie hatten sich auf dem Gerolsteiner Brunnenplatz versammelt. Viele hatten  Plakate und Transparente mitgebracht.   Appelle gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt, Intoleranz und für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte wurden mit markigen Sprüchen und Symbolen dargestellt. Bürgerinnen und Bürger in Vielfalt – aller Altersgruppen, Berufsgruppen, Verbände, Parteien, Vereine – mit dem gleichen Ziel: Einstehen für die Demokratie!  Handwerker, junge Menschen aus der Westeifel-Lebenshilfe, Sportler, Schüler, Soldaten in Zivil, standen Schulter an Schulter mit „Opas gegen Nazis“ und Politikern.

Stadtbürgermeister Uwe Schneider war begeistert von der großen Bürgerbeteiligung und begrüßte mit den Worten:

„Heute stehen wir hier vereint, um ein unmissverständliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen und unsere bedingungslose Unterstützung für die Demokratie zu bekunden. Angesichts der jüngsten Ereignisse und Entwicklungen in unserem Land und weltweit ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir uns als Gemeinschaft gegen jegliche Form von Extremismus erheben.

In den Worten unseres geschätzten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier heißt es: ‚Demokratie braucht Demokraten – Menschen, die sich einmischen, ihre Stimme erheben, Haltung zeigen!‘   Diese Worte sind ein Aufruf zum Handeln, der uns daran erinnert, dass Demokratie nicht passiv erlebt werden kann, sondern aktive Beteiligung erfordert.Der jüngste Anstieg rechtsextremer Aktivitäten und Übergriffe in unserem Land ist alarmierend und fordert uns alle auf, gemeinsam gegen Hass und Intoleranz einzutreten. Als Bürgermeister unserer Stadt stehe ich fest an der Seite jedes einzelnen Bürgers, der sich für eine Gesellschaft einsetzt, die auf Respekt, Vielfalt und Gleichberechtigung basiert.

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Saat des Extremismus in unserer Gesellschaft aufgeht. Wir müssen uns gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt erheben. Unsere Stadt ist ein Ort der Offenheit und des Zusammenhalts, und wir werden nicht zulassen, dass diese Werte durch extremistische Ideologien bedroht werden.

Heute stehen wir hier nicht nur, um gegen etwas zu protestieren, sondern auch, um für etwas einzustehen – für die Demokratie. Denn Demokratie ist mehr als nur ein politisches System. Sie ist eine Lebensweise, die auf den Prinzipien der Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte beruht. Wir müssen unsere Demokratie aktiv verteidigen und stärken, indem wir uns für die Rechte und Freiheiten aller Menschen einsetzen.

Wir sind hier, um zu zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, dass wir uns nicht spalten lassen und dass wir uns nicht von Angst und Hass leiten lassen. Gemeinsam sind wir stark, und gemeinsam können wir den Extremismus in all seinen Formen bekämpfen. 

Ich danke Ihnen allen, die Sie heute hier sind, um Ihre Stimme zu erheben und sich für eine Gesellschaft einzusetzen, die von Mitgefühl, Solidarität und Toleranz geprägt ist. Möge unsere Demonstration heute ein Signal der Hoffnung sein – ein Zeichen, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und für eine bessere Zukunft kämpfen. In diesem Sinne möchte ich mit den Worten von Franklin D. Roosevelt schließen: 'Die Freiheit bedeutet Verantwortung. Das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten'.

Lasst uns mutig sein und die Verantwortung für unsere Demokratie übernehmen!“

Der  Protestmarsch  wurde  durch Beamte der Polizei und Ordner sicher  über mehrere Kilometer durch den ganzen ‚Flecken‘ (wie man den Gerolsteiner Stadtkern nennt), weiter zur Mühlenstraße, Brunnenstraße  und zurück zum Brunnenplatz geleitet. Auch das DRK stand für Notfälle bereit, die aber nicht eintraten. Dafür allen Mitwirkenden an dieser Stelle auch von städtischer Seite vielen Dank!

Zum Abschluss kamen Vertreter aller demokratischen Parteien zu Wort. Zum Beispiel Resi Schmitz von den Grünen: „So ein tolles Signal. Ich hätte mir das so nie träumen lassen. Alle  stehen Seite an Seite. Unser Herz schlägt nicht rechts“! Jens Jenssen, MdL (SPD): „Die Botschaften heute hier auf diesem Platz machen klar: Es ist nicht zu Ende mit dieser Demonstration, sondern wir werden dies in unseren Alltag mit hinein nehmen!“...Wir sind die, die dieses Land bauen, dieses Land auch stark machen und wir lassen uns dies von den Faschisten nicht kaputt machen!"    MdL Gordon  Schnieder (CDU): „Gegen Hass!  Gegen Hetze! Gegen Intoleranz und für Vielfalt! Die AFD ist ein Feind der Demokratie, Wachstum und Wohlstand. Deshalb müssen wir hart und klar Kante zeigen!“ Nach weiteren Statements von FWG, Linke und  Evi Linnerth  (Städtepartnerschaftsverein)  bedankten sich alle Politiker und Benjy Thömmes für das starke Signal, das Gerolstein gesetzt hat.

 

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