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Gerolsteiner Bürger zum Masterplan:'80 Jahre Befreiung Gilze-en-Rijen' eingeladen

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In den verschiedenen Nationen wird unterschiedlich an  Krieg und Kriegsende erinnert. In Gerolstein finden regelmäßig Gedenkstunden an Volkstrauertag und Totensonntag statt, in denen  der Opfer gedacht wird. „Dem Förderverein der Städtepartnerschaften ist das Gedenken  an den Krieg und die Aussöhnung mit unseren Nachbarn wichtig!“, so Vorsitzende Evi Linnerth.  „Auch für uns war das Kriegsende 1945 vor allem eine Befreiung von Krieg, Zerstörung, Tod, Leid und Gewaltherrschaft“.

Besondere Bedeutung hatte deshalb der Besuch des langjährigen  niederländischen Freundes  Bert Wagemakers mit  Mitgliedern des Heimat-Vereins  aus  Gilze en Rijen, die in einer Projektgruppe einen Masterplan „80 Jahre Befreiung Gilze en Rijen“ erarbeitet hat. Sie boten bei einer Präsentation im Rathaus in Gerolstein  Bürgermeister Hans-Peter Böffgen, Stadtbürgermeister Uwe Schneider und dem Vorstand des Fördervereins  die Gelegenheit, einen Blick auf  ihre Planungen zu werfen. „Nicht vergessen, was geschah“ und „alles dafür tun, dass sich Krieg und Gewaltherrschaft nicht wiederholen! Dies ist ein Auftrag, für den jeder Einzelne Verantwortung trägt“, lautete das Thema und: „den Opfern ein Gesicht zu geben“.

„Menschen, die die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erlitten haben, verarbeiten das Erlebte unterschiedlich. In vielen Familien wird geschwiegen – in  manchen wird  erzählt, was erlebt wurde. Für alle ist es wichtig, dass nicht vergessen wird, was geschah“, so Bert Wagemakers.“  „Für unser Projekt sind viele Zeitzeugen befragt worden, und berührende und erschütternde Erlebnisse wurden von ihnen berichtet.“

Wie die niederländischen Freunde berichteten, gedenkt die Stadt der Befreiung mit Aktionen für alle Altersgruppen im Zeitraum vom Oktober 2024 bis Mai 2025, bei denen auch Gerolsteiner Besucher herzlich willkommen sind.  Die Projektgruppe, der neben Bert Wagemakers auch die Gerolstein-Besucher Will Hermens, Ad Broeders und Cees Wirken angehören -  hat ein umfangreiches Programm entwickelt, mit dem Ziel, die schwere Zeit lebendig zu halten. Eine 31-km- Erinnerungsroute mit 24 Stationen, wo im Zweiten Weltkrieg Schlimmes passiert ist, kann in Etappen erwandert werden.  Billboards in umliegenden Dörfern informieren mit Abbildungen, Texten und QR-Code, geschmückt mit den britischen und polnischen Fahnen der Befreier und der eigenen  Nationalflagge.
In einem 90-minütigen Film wurden Aufnahmen, Bilder, Texte und Berichte von Zeitzeugen dokumentiert.  Mitglieder des Heimat-Vereins berichten in Vorträgen von Krieg und Wiederaufbau. Der Gewerbeverein beleuchtet die wirtschaftliche Seite während der Besatzungszeit. Da sich in Gilze en Rijen der größte operative Flughafen in Europa befand, lässt erahnen, wie grausam  Not und Elend  für die dortige Bevölkerung war. Die Befreiung von der Schreckensherrschaft der Nazis soll mit einem  Freiheitskonzert  der königlichen Luftwaffe am dortigen Standort gefeiert werden.

„Jedermann kann sich mit Kunstprojekten  einbringen“, so Bert Wagemakers. Die Gestaltung der Objekte als Gemälde, Fotos, Figuren oder Skulpturen aus Stein und Metall  sollen das Thema „Freiheit“ besitzen.

Der Projektgruppe ist es wichtig, dass wirklich alle Bevölkerungsgruppen und Altersstufen mit einbezogen werden. Für junge Leute stehen Musik und Tanz, Schülerprojekte ab Grundschule mit Besuchen der Ausstellungen, für die Generation Ü80 Musik der 40er und 50er Jahre .  Eine Parade mit historischen Militärfahrzeugen  wird ebenso wie ein Freiheitslauf in Form eines 21-km Halbmarathon wird ebenfalls stattfinden.

Unter den insgesamt 16 Projekten trägt eines den Titel: „ Brücken bauen“. Bert Wagemakers erläuterte, dass die symbolisch verstanden werden solle: als Brücke zwischen Gilze en Rijen und Gerolstein. Er lud in diesem Zusammenhang  eine offizielle Delegation aus Gerolstein ein, das Gedenkwochenende 19./ 20. Oktober 2024 gemeinsam in Gilze en Rijen zu erleben. Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Peter Böffgen und Stadtbürgermeister  Uwe Schneider  bedankten  sich für diese Einladung und betonte ihre Bedeutung im Sinne des Erinnerns, der Aussöhnung und der Gestaltung einer friedlichen Zukunft.

 

 

 

 

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